Flugausfälle auch am Mittwoch
Belgien rätselt über Häufung von Drohnenvorfällen

Belgische Behörden untersuchen mehrere neue Drohnensichtungen an Flughäfen. Betroffen sind auch immer wieder Militäranlagen. Nach Flugausfällen in Brüssel und Lüttich hat die Regierung den Nationalen Sicherheitsrat einberufen.
Publiziert: 00:53 Uhr
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Beim Flughafen Brüssel wurden in den letzten Tagen mehrfach Drohnen gesichtet.
Foto: NICOLAS TUCAT

Darum gehts

  • Neue Drohnensichtungen führten am Mittwoch erneut zu Flugausfällen in Belgien
  • Betroffen waren in den letzten Tagen auch Militärbasen, die von Belgien und der Nato genutzt werden

  • Flughafensprecher: «Besorgniserregend für die nationale Sicherheit»

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AFPAgence France Presse

In Belgien haben die Behörden am Mittwoch mehrere Drohnensichtungen untersucht. Nach Flugausfällen an mehreren Flughäfen erklärte Innenminister Bernard Quintin (54), es seien Ermittlungen zur Anzahl der beteiligten Drohnen im Gange. Die Regierung in Brüssel wollte am Donnerstag eine Dringlichkeitssitzung ihres Nationalen Sicherheitsrates einberufen, um über die Vorfälle zu beraten.

Nach Flugausfällen infolge eines Drohnenvorfalls lief der Betrieb am Brüsseler Flughafen Zaventem am Mittwoch allmählich wieder an. Etwa 80 Flüge waren wegen der mutmasslichen Sichtung von Drohnen am Dienstag ausgefallen, wie eine Flughafensprecherin der Nachrichtenagentur AFP sagte. Zwischen 400 und 500 Passagiere hätten die Nacht am Flughafen verbracht.

«Besorgniserregend für die nationale Sicherheit»

Die belgische Flugsicherung Skeyes hatte den Flugverkehr wegen der mutmasslichen Drohnensichtung in der Nähe der Flughäfen Brüssel-Zaventem und Lüttich am Dienstabend vorübergehend eingestellt. Lüttich ist ein wichtiges Drehkreuz für den Frachtverkehr, das viele Nachtflüge abfertigt. Auch der Flughafen Charleroi südlich von Brüssel war betroffen.

Ein Sprecher des Flughafens Lüttich nannte die Vorfälle «besorgniserregend für die nationale Sicherheit». Nach einer sechsstündigen Unterbrechung konnten die Flüge am Flughafen Lüttich dem Sprecher zufolge am frühen Mittwochmorgen wieder aufgenommen werden.

Drohnen bei Militärbasen

In Belgien war es in den vergangenen Tagen wiederholt zu Drohnensichtungen gekommen, insbesondere über dem Luftwaffenstützpunkt Kleine-Brogel nahe der niederländischen Grenze. Die USA sollen auf der Nato-Basis Atomwaffen lagern. Anfang Oktober waren über dem belgischen Armeestandort Elsenborn nahe der Grenze zu Deutschland mehrere Drohnen gesichtet worden.

Zuletzt hatte es in Europa immer wieder Drohnenvorfälle an Flughäfen und Militäreinrichtungen gegeben. Am Bremer Flughafen wurde am Sonntagabend wegen der Sichtung einer Drohne kurzzeitig der Flugverkehr unterbrochen worden. Am Freitagabend wurde der Flugbetrieb am Berliner Hauptstadtflughafen BER wegen der Sichtung einer Drohne für fast zwei Stunden unterbrochen.

Bereits im September hatten mysteriöse Drohnensichtungen vor allem in Dänemark für Aufsehen gesorgt.

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