Darum gehts
- Trump entlässt Fed-Gouverneurin Lisa Cook wegen angeblicher falscher Hypothekenangaben
- Nationaler Sicherheitsberater und NLRB-Chefin ebenfalls entlassen
- In erster Amtszeit entliess Trump FBI-Direktor, Justizministerin und Kommunikationsdirektor
US-Präsident Donald Trump (79) führt die Regierungsgeschäfte wie ein Firmen-CEO. Unter dem Republikaner kommt es deshalb immer wieder zu Entlassungen. Am Montag erwischte es Fed-Gouverneurin Lisa Cook (61). Blick listet auf, wen Trump in seiner zweiten Amtszeit bereits gefeuert hat.
Fed-Gouverneurin Lisa Cook
Fed-Gouverneurin Lisa Cook (61) werde mit sofortiger Wirkung aus ihrem Amt im Vorstand entlassen, teilte der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social mit. Als Grund nannte der US-Präsident in seinem Brief an Cook, dass es hinreichende Gründe für die Annahme gebe, dass sie in einem oder mehreren Hypothekenverträgen falsche Angaben gemacht habe.
Cook wehrte sich gegen die Vorwürfe. «Präsident Trump hat behauptet, mich aus wichtigem Grund entlassen zu wollen, obwohl es aus gesetzlicher Sicht keinen solchen Grund gibt und er dazu nicht befugt ist», erklärte die Ökonomin. «Ich werde nicht zurücktreten. Ich werde meine Pflichten zur Unterstützung der amerikanischen Wirtschaft weiterhin erfüllen, wie ich es seit 2022 tue», sagte sie in einem Statement. Konkret zu den Vorwürfen äusserte sie sich indes nicht.
Jobstatistik-Chefin Erika McEntarfer
Erika McEntafer (52) gab überraschend schwache Arbeitsmarktzahlen heraus, was Trump so sehr in Rage versetzte, dass er sie rausschmiss. «Ich habe mein Team angewiesen, diese von Biden politisch nominierte Frau zu feuern, sofort», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Sie solle durch jemanden ersetzt werden, der «viel kompetenter und qualifizierter» sei. Mit Erwin John Antoni (37) ist nun ein Statistiker von Trumps Gnaden im Amt.
Sicherheitsberater Michael Waltz
Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Michael «Mike» Waltz (51), musste seinen Posten im Frühjahr räumen. Die US-Sender CBS News und Fox News berichteten kurz zuvor, Waltz habe in der sogenannten Chatgruppenaffäre Trumps Vertrauen verloren. Waltz hatte Ende März die Verantwortung dafür übernommen, dass geheime Militärpläne im Messengerdienst Signal versehentlich mit einem Journalisten geteilt worden waren.
Trump selbst hat nie bestätigt, dass dies der Grund für die Massnahme war. Er machte Waltz zum designierten Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen. Den Posten des Sicherheitsberaters übernahm Aussenminister Marco Rubio (54) zusätzlich zum Amt des höchsten US-Diplomaten.
NLRB-Chefin Gwynne Wilcox
Am Abend des 27. Januar 2025 entliess Trump Gwynne Wilcox per Mail. Die Chefin des National Labor Relations Board (NLRB) musste gehen, weil sie «als hochrangige Beamte in der Trump-Administration nichts zu suchen» hätte, wie es gegenüber «Politico» aus Regierungskreisen verlautete. Die Behörde ist für die Überwachung und Durchsetzung der Arbeitsbeziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zuständig.
Wilcox reichte umgehend Klage ein, der Fall ging durch mehrere Instanzen. Zeitweise entschied ein Bundesgericht, die Entlassung sei illegal. Am 22. Mai 2025 entschied das Oberste Gericht der USA jedoch, dass Wilcox vorerst nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehren dürfe. Eine endgültige Klärung der Angelegenheit steht noch aus.
Entlassungen in der ersten Amtszeit
Schon in der ersten Amtszeit Trumps rollten Köpfe. So entliess Trump unter anderem den damaligen FBI-Direktor James Comey (64) wegen seines Umgangs mit der Untersuchung der Vorwürfe gegen Ex-US-Aussenministerin Hillary Clinton (77). Im März 2015 war öffentlich geworden, dass sie offizielle E-Mails über ein privates System versendet hatte. Zum Abschluss der Untersuchung empfahl Comey keine Anklage – das passte Trump nicht. Justizministerin Sally Yates (65) wurde gefeuert, weil sie sich weigerte, Trumps Einreiseverbot für Reisende aus mehreren mehrheitlich muslimischen Staaten zu verteidigen. Und Trumps Kommunikationsdirektor Anthony Scaramucci (61) wurde nach nur elf Tagen aus dem Amt gejagt, weil seine undisziplinierten, öffentlich-provokativen Auftritte für Unruhe gesorgt hatten. Zudem mussten in Trumps erster Amtszeit diverse Militärs und Berater gehen.