Fall Skripal
London gibt Putin Schuld an Tod von Britin (†44)

Ein Untersuchungsbericht macht Wladimir Putin für den Tod einer Britin durch Nowitschok-Vergiftung verantwortlich. Der Kreml-Chef trägt die moralische Verantwortung für den Tod von Dawn Sturgess im Jahr 2018 in Salisbury.
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Dawn Sturgess starb 2018 nach Kontakt mit dem Nervengift Nowitschok.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Bericht macht Putin für Tod einer britischen Mutter nach Nowitschok-Anschlag verantwortlich
  • Russischer Botschafter einbestellt, Sanktionen gegen russischen Militärgeheimdienst angekündigt
  • Dawn Sturgess starb am 8. Juli 2018 nach Kontakt mit Nowitschok
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Russlands Staatschef Wladimir Putin (73) wird in einem am Donnerstag veröffentlichten Untersuchungsbericht für den Tod einer britischen Mutter infolge des Nowitschok-Anschlags auf den früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal verantwortlich gemacht. Der Kreml-Chef trage die «moralische Verantwortung» für den Tod von Dawn Sturgess (†44) im Jahr 2018, heisst es in den Schlussfolgerungen der Untersuchung.

Das Risiko, dass nicht nur das eigentlich geplante Opfer Skripal, sondern auch andere durch den Anschlag mit dem Nervengift getötet oder verletzt werden, sei «vollkommen absehbar» gewesen, heisst es in dem Untersuchungsbericht weiter. Als Konsequenz wurde der russische Botschafter in London, Andrej Kelin (68), einbestellt. Von ihm wurde unter anderem «verlangt, dass Russland seine Kampagne feindlicher Aktivitäten gegen Grossbritannien und die Nato beendet», wie das britische Aussenministerium mitteilte.

Mutter dreier Kinder starb

Der Untersuchungsbericht habe bestätigt, «was die britische Regierung seit langem vermutet, nämlich, dass der unverantwortliche Einsatz Russlands eines Nervengifts (...) auf britischen Boden» zum Tod einer britischen Staatsbürgerin geführt habe, hiess es zur Begründung der Einbestellung des Botschafters. Als weitere Konsequenz kündigte das Aussenministerium Sanktionen gegen die «Gesamtheit» des russischen Militärgeheimdienstes GRU an.

Die Mutter dreier Kinder war am 8. Juli 2018 in Salisbury gestorben, nachdem sie sich mit dem Inhalt einer vermeintlichen Parfümflasche besprüht hatte, die ihr Freund in einem Mülleimer gefunden hatte. Wie sich später herausstellte, enthielt die Flasche das tödliche Nervengift Nowitschok.

Parfümflasche im Fokus der Ermittlungen

Einige Monate zuvor, im März 2018, war in Grossbritannien auf Skripal und seine Tochter Julia ein Nowitschok-Anschlag verübt worden. Beide überlebten die Vergiftung nach intensiver medizinischer Behandlung.

Grossbritannien machte Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU für den Giftanschlag auf die Skripals verantwortlich, was Moskau bestritt. Die britischen Behörden vermuteten, dass die Agenten die Parfümflasche weggeworfen hatten.

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