Vier Wochen dauerte es nach dem Mord am 8-jährigen Fabian im deutschen Güstrow, bis die Polizei die Ex-Freundin des Vaters verhaftete. Doch offenbar stand Gina H.* schon länger unter Verdacht, wie die Zeitung «Bild» berichtet.
Bereits während der Suche nach dem vermissten Jungen war sie ins Visier der Ermittler geraten, schreibt die «Ostsee-Zeitung» auf deren Recherchen der «Bild»-Artikel beruht.
Widersprüchliche Aussagen
Demnach habe die Polizei dem Amtsgericht eine «ganze Reihe» von Indizien vorgelegt, als der Haftbefehl beantragt wurde. So soll sich Gina H. schon vor dem Auffinden des toten Buben in widersprüchliche Aussagen verstrickt haben.
Die Polizei befragte das Umfeld des Vermissten nach seinem Verschwinden. Gina H. kannte den Buben – sie war bis zwei Monate vor der Tat die Freundin von Fabians Vater.
Später war es dann Gina H., die behauptete, die Leiche des Jungen zufällig beim Joggen entdeckt zu haben. Seit dem 6. November sitzt sie wegen dringenden Mordverdachts in Untersuchungshaft. Sie schweigt zu den Vorwürfen.
Erkenntnisse geheim gehalten
Gegenüber der «Bild»-Zeitung sagte ein Ermittler, dass die Frau vermutlich schon länger als Tatverdächtige geführt wurde. «Es könnte sogar sein, dass sie nach dem Fund der Leiche des Jungen ihr Telefon abgehört oder sogar ihre Wohnung verwanzt haben.»
Weil die Tatverdächtige eine enge Verbindung zu Fabians Vater hatte, hielten die Ermittler ihre Erkenntnisse teilweise auch vor Fabians Eltern zurück. So konnten sie sichergehen, dass sich die Verdächtige bis zur Verhaftung in relativer Sicherheit wiegen würde.
* Name bekannt