Darum gehts
- Ermittler widersprechen Kritik im Fall des getöteten Fabian aus Güstrow
- Ex-Freundin des Vaters wegen Mordverdachts festgenommen, schweigt zu Vorwürfen
- 120 Polizisten durchsuchten Haus der Tatverdächtigen, beschlagnahmten drei Fahrzeuge
Im Fall das getöteten Fabian aus Güstrow (D) sahen sich die Ermittler immer wieder Kritik ausgesetzt. Dies vor allem, weil sie nur scheibchenweise Informationen zum Tod des Achtjährigen veröffentlichten.
Da wäre allen voran die Cousine von Fabians Mutter. Sie kritisierte im Gespräch mit dem Portal «t-online» die Ermittler scharf: «Es kommt nichts an von den Ermittlern.» Dass Fabian angezündet wurde, habe die Familie aus den Medien erfahren.
Oberstaatsanwalt widerspricht
Jetzt reagiert die Staatsanwaltschaft auf die Kritik – und widerspricht. «Wir waren ständig in Kontakt mit der Familie», sagte Oberstaatsanwalt Harald Nowack gegenüber «t-online». Man habe die Familie informiert, bevor man Informationen an die Medien gegeben habe.
Er könne aber verstehen, wenn Eltern traurig, besorgt und aufgeregt sind, so Nowack weiter. «Das ist alles nachvollziehbar».
Vier Wochen nach dem gewaltsamen Tod des Knaben hat die Polizei zudem ein neues Beweismittel erreicht, wie RTL berichtete. Es soll sich um einen angebrannten Handschuh handeln.
Eine Spaziergängerin soll den Handschuh einem RTL-Team in einer schwarzen Plastiktüte übergeben haben. Sie habe gesagt, sie habe den Handschuh nur 100 Meter entfernt vom Fundort des Leichnams entdeckt. Das mögliche Beweisstück wurde der Polizei übergeben. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Harald Nowack dem Sender.
Frau wegen Mordverdachts verhaftet
Vergangenen Donnerstag wurde Medienberichten zufolge Gina H., die Ex-Freundin des Vaters von Fabian, verhaftet. Oberstaatsanwalt Harald Nowack bestätigte die Verhaftung einer Frau wegen Mordverdachts.
Am Montag bestätigte er gegenüber «t-online», dass die Tatverdächtige bislang zu den Vorwürfen schweigt. Der Fall bleibt also vorerst weiter ein Rätsel.
Gina H. entdeckte Leiche von Fabian
Bevor es zur Verhaftung kam, durchsuchten 120 Polizisten der Rostocker Kriminalpolizei, des Landeskriminalamts Mecklenburg-Vorpommern und der Bundespolizei das Haus, in dem Gina H. lebt. Die Ermittler beschlagnahmten drei Fahrzeuge und mehrere Gegenstände.
Gina H. hatte die Leiche von Fabian vier Tage nach seinem Verschwinden am 10. Oktober bei einem Spaziergang gefunden, wie sie der Polizei erklärte. Der Fund sei ein Zufall gewesen.
Gina H. verstand nicht, warum sich anschliessend von der Polizei befragt wurde. «Ich habe bei der Polizei mein Handy abgegeben, mein Auto wurde untersucht, ich hab alles freiwillig gemacht und kooperiert», sagte sie Mitte Oktober zu RTL. «Das würde ich wohl nicht machen, wenn ich etwas damit zu tun hätte.»