Darum gehts
- Neuseeländer versteckte Kinder vier Jahre lang, er starb bei Polizeieinsatz
- Fotos zeigen geheimes Versteck in dichten Wäldern des Bezirks Waitomo
- Drei Kinder gerettet, Polizist bei Schusswechsel am Kopf getroffen
Sie hausten fernab von der Zivilisation, mussten sich ihre Lebensmittel zusammenklauen und versteckten sich vier Jahre lang. Am Montag endete der mehrjährige Entführungsfall um den Vater Tom Phillips und seine drei Kinder mit einem dramatischen Schusswechsel. Der Neuseeländer starb – seine Kinder konnten gerettet werden.
Wie konnte sich der Vater mit den Kindern so lange versteckt halten? Die neuseeländische Polizei hat mehrere Bilder veröffentlicht, die das letzte, geheime Versteck zeigen. Die Aufnahmen zeigen das Lager in den dichten Wäldern des Bezirks Waitomo. Zu sehen sind unter anderem Autoreifen und ein Wasserkanister. Dort hatten die Behörden am Montag zwei der Kinder nach der fieberhaften Suche gefunden.
Polizei will Helfer ermitteln
Über das Gelände verstreut lagen ein Treibstoffkanister, Ersatzreifen und leere Flaschen. Es gab jedoch auch kleine Luxusartikel, darunter Dosen mit Erfrischungsgetränken. Dazu Waffen und Munition.
Um sich selbst zu versorgen, beging der Vater mehrere Einbrüche. Aber das dürfte nicht die einzige Quelle gewesen sein. «Wir untersuchen derzeit eine Reihe von Gegenständen am Tatort. Abgesehen von den Einbrüchen, die wir nun mit Tom in Verbindung bringen können, ist es offensichtlich, dass er Hilfe von aussen hatte», sagte Detective Senior Sergeant Andrew Saunders. Und weiter: «Im Laufe der Ermittlungen hatten wir immer den Verdacht, dass Tom Phillips Hilfe erhalten hat.» Die Polizei versucht jetzt zu ermitteln, wer ihm geholfen haben könnte.
Was passiert jetzt mit den Kindern?
Phillips hatte zuvor in der Ortschaft Piopio nach einer Verfolgung das Feuer auf Polizisten eröffnet und wurde von ihnen erschossen – vor den Augen eines seiner Kinder. Ein Beamter wurde am Kopf getroffen und musste notoperiert werden.
Von den anderen beiden Kindern fehlte zunächst jede Spur, bis sie am Montagnachmittag (Ortszeit) schliesslich in dem Camp entdeckt wurden. Allen drei geht es Berichten zufolge den Umständen entsprechend gut.
Kinder geht es den Umständen gut
Das provisorische Camp lag rund zwei Kilometer vom Tatort entfernt, an dem Phillips starb. Die Polizei stellte dort auch mehrere Schusswaffen sicher. Das Gebiet blieb zunächst abgesperrt, Spezialisten sammelten Spuren. Nun sollen sie in Erfahrung bringen, wie die Kinder in den letzten Jahren gelebt und wovon sie sich ernährt haben.
Die Geschwister sind unterdessen wieder zusammen und der Obhut der Kinderschutzbehörde übergeben worden. «Ich kann bestätigen, dass die Kinder den Umständen entsprechend gut zurechtkommen und mit dem Personal zusammenarbeiten», sagte Warwick Morehu, ein Sprecher der Behörde gegenüber Reportern. «Ich möchte Ihnen allen versichern, dass die Kinder alle nötige Unterstützung erhalten, so lange sie diese benötigen. Ich kann Sie nur bitten, ihnen etwas Privatsphäre zu gewähren.»