Darum gehts
- Mann versteckte sich mit Kindern in Neuseeland, wurde bei Polizeieinsatz erschossen
- Kinder trugen Tarnkleidung und grosse Rucksäcke bei letzter Sichtung
- Fast vier Jahre lang hielt sich der Mann mit drei Kindern versteckt
Fast vier Jahre lang hielt sich ein Mann mit seinen drei Kindern in der Wildnis Neuseelands versteckt – nun hat seine Flucht ein tödliches Ende genommen.
In der Nacht auf Montag brach Phillips mutmasslich mit einem seiner Kinder in ein Geschäft ein. Als die Polizei am Tatort eintraf, flüchtete der Mann samt Kind und Waffen auf einem Quad und lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Schliesslich eröffnete er das Feuer auf die Beamten – die Polizisten erschossen ihn daraufhin.
Der Fall um Phillips machte über Jahre hinweg immer wieder Schlagzeilen. Der Neuseeländer hatte seine Kinder im Dezember 2021 – damals waren sie acht, sieben und fünf Jahre alt – nach einem Familienstreit entführt und sich mit ihnen in den abgelegenen Wäldern der Region Waikato versteckt. Nun sind sie 12, 10 und 8. Vorausgegangen war ein Sorgerechtsstreit vor dem Familiengericht, nachdem sich die Eltern getrennt hatten. Trotz mehrerer Sichtungen und Hinweise konnte Phillips jahrelang nicht gefasst werden.
Kinder befanden sich auf «sehr abgelegenem Campingplatz»
Bis jetzt. Nach dem Fund Phillips suchten die Beamten auf Hochtouren nach den beiden weiteren Kinder. Die näher kommende Dunkelheit und die tiefen Temperaturen sorgten bei den Ermittlern für Kopfzerbrechen. «Wir müssen sie unbedingt finden», sagte Polizeichefin Jill Rogers vor den Medien.
Um 17.52 Uhr dann die frohe Botschaft: Die beiden verbliebenen Kinder konnten lokalisiert werden – auf einem abgelegenen Campingplatz. «Ich kann Ihnen heute mit grosser Erleichterung mitteilen, dass wir kurz nach 16.30 Uhr die übrigen Kinder von Tom Phillips gefunden haben», so Rogers. «Sie sind wohlauf und unverletzt und werden jetzt medizinisch untersucht.»
«Tief traumatisch»
Trotz Helikoptern, Suchteams und sogar einer hohen Belohnung, die ausgesetzt wurde, gelang es Phillips immer wieder, den Fahnder zu entkommen.
Es gab jedoch in der Vergangenheit eine ganze Reihe kurzer, beunruhigender Sichtungen: ein maskierter Mann beim Einkaufen in einem Baumarkt in Hamilton, Berichte über einen gestohlenen Geländewagen in der Nähe von Kawhia und ein verschwommenes Überwachungsvideo von einem Einbruch in einen Supermarkt in Piopio im vergangenen Monat.
Der neuste Einbruch war einer zu viel. Die Schlinge um Phillips zog sich endgültig zu. Wie die Zukunft der Kinder aussieht, ist ungewiss. Das Kind, das am Tatort gefunden wurde, wird nun umfassend betreut. Der Vorfall sei für alle Beteiligten «tief traumatisch» gewesen, sagte Rogers. «Dies sind verheerende Nachrichten für die Familie von Tom Phillips und das Ergebnis, das niemand wollte.»