Drohungen und Joghurt-Diät
So hart war Sarkozys Alltag im Knast

Nicolas Sarkozy darf zu Hause auf seinen Berufungsprozess warten. Die drei Wochen im Pariser Gefängnis La Santé bezeichnet Frankreichs Ex-Präsident als «qualvoll».
Publiziert: 00:30 Uhr
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Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy ist wieder auf freiem Fuss.
Foto: IMAGO/ABACAPRESS

Darum gehts

  • Sarkozy sprach von «qualvollen» Bedingungen im Gefängnis
  • Neun Quadratmeter grosse Einzelzelle, eine Stunde Hofgang am Tag
  • Der Ex-Präsident ass fast ausschliesslich Joghurt aus Angst vor Spucke oder Gift
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor News

Drei Wochen sass Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy (70) im Pariser Gefängnis La Santé. Am Montag wurde er vorläufig freigelassen und darf nun zu Hause auf den Berufungsprozess warten.

Damit endete für Sarkozy eine Leidenszeit. Sein Leben im Gefängnis sei «hart, wirklich hart» oder «sogar qualvoll», sagte der berühmteste Häftling des Landes bei der Anhörung zur vorläufigen Haftverschonung.

Isoliert und streng bewacht

Tatsächlich könnte der Fall vom Élysée-Palast, den Sarkozy von 2007 bis 2012 bewohnte, kaum tiefer sein. In La Santé war der Ex-Präsident in einer neun Quadratmeter kleinen Zelle untergebracht. Gemäss «Le Parisien» hatte er eine Stunde Hofgang in einem vergitterten Hof.

Sarkozy war in einem isolierten Bereich des Gefängnisses untergebracht. Er wurde laut der Zeitung von zwei Personenschützern bewacht, die in der Nachbarzelle untergebracht waren.

Der Schutz war nötig: Bei seiner Ankunft im Gefängnis hatten Mithäftlinge Todesdrohungen gegen den Ex-Präsidenten gerufen. Gegen drei Gefangene wurde deshalb eine Untersuchung eingeleitet.

Angst vor dem Essen

Die französischen Medien berichteten über jedes Detail von Sarkozys Inhaftierung. So soll er sich laut einer Quelle in seinem Umfeld fast ausschliesslich von Joghurt ernährt haben. Sarkozy hatte demnach Angst, dass ihm die Mithäftlinge ins Essen spucken würden oder man ihn vergiften wolle.

Vor seinem Haftantritt hatte Sarkozy gegenüber der Zeitung «Le Figaro» auch gesagt, dass er zwei Bücher mit ins Gefängnis bringen wolle: «Der Graf von Monte Cristo» und eine Jesus-Biographie.

Sarkozy war im September in der Libyen-Affäre zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Ex-Präsident hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Hintergrund sind angebliche Zahlungen des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi (1942-2011) für Sarkozys Wahlkampf im Jahr 2007.

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