Passagiere wurden in Terminals untergebracht
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Drohnenalarm in München:Passagiere wurden in Terminals untergebracht

Drohnenalarme in Europa häufen sich
Muss ich jetzt ständig Angst haben, dass mein Flug ausfällt?

Immer häufiger bleiben die Flugzeuge in Europa wegen unbekannter Drohnen am Boden. Am Donnerstagabend musste etwa der Flughafen München den Flugverkehr einstellen. Ein Drohnenalarm könnte auch am Flughafen Zürich viele Herbstferienpläne über den Haufen werfen.
Publiziert: 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 14:23 Uhr
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Die Drohnenalarme an europäischen Flughäfen häufen sich. (Symbolbild)
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Drohnenalarme verunsichern Reisende. Flughäfen in Europa stellen Flugverkehr ein
  • Flughafen Zürich nutzt elektronisches Drohnen-Abwehrsystem mit dem Namen Drone Defence rund um die Uhr
  • Flughafen Zürich musste bisher nie komplett wegen Drohnenalarms geschlossen werden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Mattia Jutzeler
Mattia JutzelerRedaktor News

Während die Temperaturen bei uns langsam sinken, nutzen viele die Gelegenheit, den Sommer nochmal etwas zu verlängern. Spanien, Ägypten, Griechenland – für all diese Reiseziele brauchts das Flugzeug. Genau das wird aktuell zur Herbstferienzeit aber immer häufiger zum Problem. Der Grund: Drohnenalarm. In letzter Zeit häufen sich in Europa die Fälle. Nach Sichtungen in Oslo und Kopenhagen musste am Donnerstagabend auch der Flughafen München (D) den Flugverkehr einstellen. 3000 Passagiere blieben am Boden.

Experten warnen davor, dass die Drohnengefahr in Europa massiv unterschätzt werde. Könnte diese Bedrohung also auch Schweizer Ferienplänen einen Strich durch die Rechnung machen? Blick klärt die wichtigsten Fragen. 

Wie gross ist die Gefahr eines Drohnenalarms?

Wie der Flughafen Zürich auf Blick-Anfrage schreibt, musste der Flugbetrieb bis jetzt noch nie aufgrund eines Drohnenalarms komplett eingestellt werden. In der Vergangenheit kam es aber bereits zu einzelnen Flugverzögerungen oder Sektorschliessungen aufgrund von Drohnen.

Auch die Schweizer Armee will sich in Zukunft besser vor Drohnen schützen, wie Verteidigungsminister Martin Pfister (62) am Freitag mitteilte. Denn auch in der Schweiz sind Drohnenalarme nicht auszuschliessen.

Auf Blick-Anfrage schreibt das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl), dass in diesem Jahr bis jetzt 66 Drohnensichtungen im Schweizer Luftraum gemeldet worden seien. Der Grossteil der gemeldeten Vorfälle beruhe aber auf privaten Freizeitdrohnen. Das Bazl habe keine Hinweise dafür, dass es sich bei Drohnenverstössen in der Nähe von Schweizer Flughäfen «um Handlungen mit einer bösartigen, kriminellen oder terroristischen Absicht handeln könnte».

Wie funktioniert die Drohnenabwehr am Flughafen Zürich?

Der Flughafen Zürich verfügt über ein elektronisches Drohnen-Abwehrsystem. Dieses wird von der Swisscom betrieben und ist rund um die Uhr im Einsatz. Wie die Firma auf ihrer Website schreibt, bietet das System mit dem Namen Drone Defence eine Rundum-Drohnenüberwachung für einen definierten Bereich rund um den Flughafen. 

Wie ist das Drohnen-Abwehrsystem genau aufgebaut?

Das Abwehrsystem erlaubt es laut Swisscom, bei einem Drohnenalarm verschiedene Gefahrenzonen innerhalb des Flughafens zu definieren. So soll die Sperrung des gesamten Flughafens verhindert werden, wenn lediglich ein kleiner Bereich von einem Drohnenalarm betroffen ist.

Wann schlägt der Flughafen Zürich Alarm?

Neben dem System Drone Defence werden laut Flughafen auch Augenzeugenberichte zu Drohnen ernst genommen. Sollte beispielsweise ein Passagier oder eine Pilotin ein verdächtiges Flugobjekt bemerken, würden diese Sichtung überprüft und entsprechende Schritte eingeleitet. Wie genau diese Schritte aussehen würden, will der Flughafen Zürich aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht genauer erläutern. 

Klar ist: Verschwinden wird das Drohnenproblem nicht mehr. Experten warnen davor, dass die Luftfahrt zunehmend von den Flugobjekten beeinträchtigt werde, wie unter anderem die britische Zeitung «Telegraph» berichtet. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern scheint die Schweiz bis jetzt aber noch glimpflich davonzukommen.

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