Darum gehts
- Fünf Drohnen über französischem Atom-U-Boot-Stützpunkt gesichtet, Abwehrmassnahmen ergriffen
- Militärstaatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein, nicht der erste Vorfall dieser Art
- Keine Gefahr für «kritische Infrastruktur»
Fünf Drohnen unbekannter Herkunft sind über dem französischen Atom-U-Boot-Stützpunkt Île Longue bei Brest gesichtet worden. Es seien Massnahmen zur Drohnenabwehr ergriffen worden, teilte die Gendarmerie am Freitag mit. Die für die Bewachung der U-Boot-Basis zuständigen Marine-Infanteristen hätten mehrere Drohnen-Abwehrschüsse abgegeben. Eine Gefahr für «kritische Infrastruktur» habe aber nicht bestanden, sagte ein Sprecher der Präfektur für den Atlantik.
Die Militärstaatsanwaltschaft in Rennes wird demnach Ermittlungen zu dem Drohnen-Überflug einleiten. Es ist nicht das erste Mal, dass das Gebiet von Drohnen überflogen wurde. Bereits Mitte November waren Drohnen über der Halbinsel Crozon im französischen Atlantik gesichtet worden.
Steckt Russland hinter dem Drohnen-Terror?
An dem Marinestützpunkt Île Longue werden die vier französischen U-Boote gewartet, die zur nuklearen Abschreckung Frankreichs zählen. Sie werden nuklear angetrieben und sind mit ballistischen Raketen ausgestattet. Mindestens eines von ihnen ist kontinuierlich auf See. Der Stützpunkt bei Brest wird von 120 Gendarmen in Zusammenarbeit mit den Marine-Infanteristen bewacht.
In Deutschland waren zwischen Januar und Mitte Oktober 2025 insgesamt rund 850 verdächtige Drohnensichtungen registriert worden. Die Drohnen überflogen unter anderem militärische Einrichtungen, Rüstungsunternehmen, aber auch Elektrizitätsversorger oder Wasserwerke. Auch in anderen nord- und osteuropäischen Ländern hatte es zuletzt verdächtige Drohnenüberflüge gegeben, hinter denen die Regierungen der betroffenen Länder teils Russland vermuten.