Dreifachmord im Westerwald
Weitere Leiche gefunden – ist es der Killer?

Die Polizei sucht im deutschen Westerwald seit Monaten nach dem Mörder einer dreiköpfigen Familie. Jetzt wurde in der Nähe des Wohnorts des Hauptverdächtigen eine weitere Leiche gefunden. Die Identifikation steht noch aus.
Publiziert: 00:16 Uhr
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Aktualisiert: 07:49 Uhr
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Am ersten Sonntag im April entdeckte die Polizei drei Tote in einem Einfamilienhaus im deutschen Weitefeld.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Leiche im Westerwald gefunden, möglicher Zusammenhang mit Mord an dreiköpfiger Familie
  • Ermittler arbeiten an Identifizierung, wollen über neue Erkenntnisse umgehend informieren
  • Nach dem Tatverdächtigen Alexander Meisner wird seit Monaten intensiv gesucht
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Vier Monate nach der Tötung einer Familie in Weitefeld im deutschen Westerwald hat die Polizei eine Leiche ausserhalb des Ortes gefunden. Noch stehe die Identität nicht fest, teilt die Polizei mit. Angesichts möglicher Zusammenhänge mit dem Tötungsdelikt arbeite man mit Hochdruck an einer zeitnahen Identifizierung. Der Täter konnte bisher nicht gefasst werden.

Die Polizei Betzdorf sei gegen 16.30 Uhr über den Fund der Leiche informiert worden, heisst es. Zum Fundort, dem Geschlecht und weiteren Umständen machen die Beamten bisher keine näheren Angaben. «Staatsanwaltschaft und Polizei werden die Öffentlichkeit bei einer neuen Erkenntnislage umgehend informieren.»

Haftbefehl wegen Mordverdachts

Tatverdächtig ist Alexander Meisner (61) aus einem Nachbarort von Weitefeld. Beamte suchten mit einem Grossaufgebot wochenlang nach dem Mann. Gegen ihn war Haftbefehl wegen des Verdachts des dreifachen Mordes erlassen worden. Ob er noch lebt oder tot ist, ist seit Monaten unklar. Fest steht: Der Fundort der jetzt entdeckten Leiche liegt in der Nähe von Meisners Wohnort.

Der Verdächtige wird wie folgt beschrieben: 1,74 Meter gross, 74 Kilo schwer. Meisner hat braune Haare und blau-graue Augen. Charakteristische Merkmale sind Narben am rechten Oberarm, an einer Augenbraue und am linken Unterarm. Zudem trägt er ein Tattoo mit der Aufschrift «Katja» in russischer Schreibweise auf dem linken Handrücken.

Am ersten Sonntag im April entdeckte die Polizei am frühen Morgen drei Tote in einem Einfamilienhaus. Die Mutter hatte selbst noch den Notruf gewählt. Doch die 44-Jährige, ihr 47 Jahre alter Mann und der 16-jährige Sohn der beiden schafften es nicht: Das Ehepaar verblutete nach Stich- und Schussverletzungen, der Jugendliche starb an einer Schussverletzung.

Hunderte Hinweise aus der Bevölkerung

Noch am Tatort sahen die Beamten jemanden flüchten – konnten ihn aber nicht verfolgen, weil sie sich erst um die Opfer kümmerten. Insbesondere die Analyse der Spuren am Tatort führte die Ermittler laut Polizei schnell zu dem dringenden Tatverdacht gegen den 61-Jährigen.

Die Polizei fahndete auch öffentlich nach ihm und bat um Hinweise aus der Bevölkerung. Auch in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY... ungelöst» wurde der Fall an die Öffentlichkeit getragen.

Die Polizei ging Hunderten Hinweisen nach, durchsuchte ein Waldgebiet und war mehrfach am Haus des Tatverdächtigen zugange. Zwischenzeitlich war eine 100-köpfige Sonderkommission mit den Ermittlungen beschäftigt.

Zufälliges Zusammentreffen?

Der mutmassliche Dreifachmörder könnte eines der Opfer vor dem Haus getroffen haben, teilte die Polizei Anfang Juli mit. Dieses Treffen sei eskaliert und schliesslich «in dem Exzess der Tötung der ganzen Familie» geendet, schrieben Staatsanwaltschaft und Polizei in Koblenz zur Rekonstruktion eines möglichen Tatverlaufs.

Bei den Ermittlungen seien keine Beziehungen zwischen der Opferfamilie und dem Tatverdächtigen festgestellt worden. Es sei «nicht unwahrscheinlich» dass es in der Nacht zu einem zufälligen Zusammentreffen des Täters mit einem der Opfer vor dem Haus gekommen sei.

Der Haftbefehl lautet auf Mord, da davon ausgegangen wird, dass der Mann zum einen heimtückisch tötete. Zum anderen soll er zur Verdeckung einer Straftat – der ersten Tötung – gehandelt haben.

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