Disneyland-Wut bis Lachanfall
Die denkwürdigsten Momente bei US-russischen Gipfeln

Am Freitag wollen sich US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska treffen, um über die Ukraine zu sprechen. Die früheren Gipfel der Staatschefs beider Länder waren geprägt von Höhen und Tiefen – sowie spektakulären Momenten. Ein Überblick.
Publiziert: 20:35 Uhr
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Aktualisiert: vor 18 Minuten
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Nikita Chruschtschow und Dwight Eisenhower treffen sich im September 1959 zu ersten US-russischen Gesprächen.
Foto: imago/UIG

1959

Im September 1959 besucht mit Nikita Chruschtschow erstmals ein sowjetischer Staatenlenker die USA. Chruschtschow sorgt bei seinem Besuch für einen denkwürdigen Moment. Vor den Kameras redet er sich in Rage, weil ihm der Zutritt zu Disneyland verwehrt wurde.

Seine Gespräche mit US-Präsident Dwight Eisenhower bringen aber Fortschritte: Beide kündigen ihren Willen zu Abrüstungsgesprächen und zu Verhandlungen über den Status des geteilten Berlins an.

1961

1961 haben sich die Spannungen erheblich verschärft. Als sich US-Präsident John F. Kennedy im Juni in Wien mit Chruschtschow trifft, ist er politisch geschwächt: Auf Kuba ist gerade die von den USA unterstützte Invasion in der Schweinebucht gescheitert – und somit der Versuch, die neuen kommunistischen Machthaber in Havanna zu stürzen.

Das Treffen kann die Lage nicht beruhigen. 1962 steht die Welt am Rande eines Atomkriegs, als die Sowjetunion auf Kuba auf die USA gerichtete Raketen stationiert. Die Sowjets ziehen ihre Raketen später ab, 1963 vereinbaren die Supermächte die Einrichtung des «roten Telefons».

1972

Im Mai 1972 besucht Richard Nixon als erster US-Präsident die Sowjetunion. Sein Treffen mit Partei-Generalsekretär Leonid Breschnew in Moskau wird überschattet von dem von den USA geführten Vietnam-Krieg, bringt aber dennoch erhebliche Fortschritte in Richtung Entspannung. Nixon und Breschnew unterzeichnen Rüstungskontrollabkommen, mit denen beide Supermächte ihre Bestände an Luftabwehrraketen und strategischen Waffen beschränken und sich zur «friedlichen Koexistenz» bekennen.

1985

Ende der 1970er Jahre verschlechtern sich die Beziehungen nach der sowjetischen Invasion in Afghanistan wieder massiv. Im November 1985 treffen sich aber US-Präsident Ronald Reagan und der sowjetische Generalsekretär Michail Gorbatschow in Genf – und beschliessen einen «Neustart» der Beziehungen. Im Dezember 1987 beschliessen Reagan und Gorbatschow den Abbau aller nuklearen Mittelstreckensystemen – ein wichtiger Schritt zum Ende des Kalten Kriegs.

1995

1991 zerfällt die Sowjetunion. Unter US-Präsident George Bush und seinem Nachfolger Bill Clinton werden die Beziehungen zwischen Moskau und Washington enger. Auf einem Gipfeltreffen ruft der russische Präsident Boris Jelzin am 23. Oktober 1995 den Journalisten mit seiner sonoren Stimme zu: «Sie hatten behauptet, dass unser Treffen ein Desaster wird, aber ich sage Ihnen, dass Sie das Desaster sind!» Der neben ihm stehende Clinton bekommt daraufhin einen Lachanfall.

2018

In den 2000er Jahren verschlechtern sich die Beziehungen wieder. Donald Trump scheint sich ab 2017 um Entspannung zu bemühen. Am 16. Juli 2018 kommt es in Helsinki zum bisher einzigen bilateralen Gipfel zwischen Trump und Putin. Auf offener Bühne kommt Trump Putin weit entgegen. Er sagt, er glaube Putins Beteuerungen, Russland habe sich nicht in den US-Wahlkampf 2016 eingemischt.

2021

Unter Trumps Nachfolger Joe Biden verschlechtern sich die Beziehungen wieder erheblich – so sehr, dass es fast zu einem Abbruch der Beziehungen kommt. Im Juni 2021 treffen sich beide in Genf. Im Anschluss sagt Biden, es sei «wichtig gewesen, sich persönlich zu treffen». Der US-Präsident hatte Putin zuvor als «Killer» bezeichnet. Gut acht Monate später beginnt die russische Armee ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine.

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