Trump trifft Putin auf einer Air-Force-Basis
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Ort des Treffens bekannt:Trump trifft Putin auf einer Air-Force-Basis in Alaska

Delegationen am Alaska-Gipfel
Diese Männer entscheiden über das Schicksal der Ukraine

Wladimir Putin bringt Loyalisten mit zum Ukraine-Gipfel nach Alaska. Bei Trump sieht es nicht anders aus. Blick stellt die Delegationen vor.
Publiziert: 15.08.2025 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2025 um 14:37 Uhr
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Am Freitag treffen sich US-Präsident Donald Trump (r.) und Russlands Präsident Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Putin und Trump und ihre Delegationen treffen sich in Alaska
  • Russische Delegation besteht aus erfahrenen Politikern und Finanzexperten
  • US-Delegation umfasst drei Männer, darunter einen ehemaligen Fox-News-Moderator
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

Wenn Wladimir Putin (72) am Freitag in Alaska landet, wird er von einigen der mächtigsten Figuren aus seinem inneren Kreis begleitet. Putin setzt auf erfahrene politische Akteure, Finanzstrategen und diplomatische Vollstrecker, die seit mehr als zwei Jahrzehnten die russische Aussen- und Wirtschaftspolitik mitgestalten. 

Auch US-Präsident Donald Trump (79) wird sich am Gipfel mit seinen loyalsten Mitarbeitern umgeben. Erfahrung bringen die drei Männer, die sich mit an den Verhandlungstisch setzen werden, aber weniger mit. Ein Immobilienmogul, ein Hedgefondsmanager und ein Ex-Senator sollen einen Frieden in der Ukraine aushandeln. 

Ob das klappt? Blick stellt die Delegationen vor.

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Die russische Delegation

Sergej Lawrow

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow (75) ist seit mehr als 20 Jahren im Amt und einer der dienstältesten Spitzendiplomaten der Welt. Lawrow hat im Konflikt mit der Ukraine schon die Annexion der Krim verteidigt, heute tut er dies mit der gross angelegten Invasion im Nachbarland. Er trat 1972 in den sowjetischen Aussendienst ein und war zehn Jahre lang russischer Botschafter bei den Vereinten Nationen, bevor er 2004 sein aktuelles Amt antrat. 

Einst galt Lawrow im Westen als pragmatischer und äusserst fähiger Diplomat. Das hat sich geändert – weil Lawrow mittlerweile einen aggressiven Ton angenommen hat, den man ihm in Berlin, London oder Paris zuvor nicht zugetraut hatte. 

Juri Uschakow

Juri Uschakow (78) berät Putin seit Jahren. Er ist einer der engsten aussenpolitischen Berater des Kreml-Chefs. Von 1998 bis 2008 war er russischer Botschafter in den USA und spricht fliessend Englisch. 

Uschakow ist für sein ruhiges Auftreten bekannt. Er fungiert als Stratege hinter den Kulissen. Immer wieder liefert er den Kreml-Medien auch die Argumente des Präsidenten für dessen aussenpolitische Entscheidungen.

Andrei Beloussow

Andrei Beloussow (66) ist ein Technokrat durch und durch. So verwunderte es einige Beobachter, dass der Wirtschaftswissenschaftler im Jahr 2024 zum Verteidigungsminister ernannt wurde.

Seine Hauptaufgaben seither: die Korruption im Militär einzudämmen und die russische Wirtschaft in eine Kriegswirtschaft umzubauen. Wie auch die anderen Delegationsmitglieder ist der Ökonom ausgesprochen loyal gegenüber Putin. 

Kirill Dimitriew

Kirill Dimitriew (50) ist das jüngste Mitglied der russischen Delegation. Er hat sich als Bindeglied zwischen Moskau und der wirtschaftsorientierten Trump-Regierung etabliert. Dimitriew wurde in den USA ausgebildet, studierte an der Stanford University und der Harvard Business School. Heute leitet er den acht Milliarden Franken schweren Staatsfonds des Kremls und prahlt offen mit seinen Verbindungen zur amerikanischen Wirtschaftselite.

Dimitriews Frau Natalja Popowa ist eine enge Freundin einer der Töchter des russischen Präsidenten. Wie der britische «Guardian» schreibt, wird der Investmentbanker in Alaska voraussichtlich ehrgeizige Pläne für eine wirtschaftliche und infrastrukturelle Zusammenarbeit in der Arktis vorstellen und Trump mit der Aussicht auf ein lukratives Wirtschaftsbündnis zwischen den zwei Grossmächten locken.

In der Delegation sind ihm aber wohl nicht alle gewogen. Auch mit Lawrow soll es zu Reibereien gekommen sein.

Anton Siluanow

Anton Siluanow (62) muss als Finanzminister die russische Wirtschaft trotz der Sanktionen über Wasser halten. In Kreml-Kreisen prägte Siluanow den Begriff der sanktionssicheren «Festungswirtschaft».

Die Sanktionen haben die russische Wirtschaft bislang nicht in die Knie gezwungen. Doch das Wachstum nahm deutlich ab. Siluanows überraschende Aufnahme in die Delegation könnte darauf hindeuten, dass Moskau eine Aufhebung der westlichen Beschränkungen erreichen will.

Die US-Delegation

Marco Rubio

Einst ein entschiedener Kritiker Trumps, gehört Marco Rubio (54) heute zu seinen engsten Verbündeten. Der Einfluss des früheren Senators aus Florida ist im Laufe der Zeit gewachsen. Das belegt unter anderem die Tatsache, dass Rubio neben dem Posten als Aussenminister auch nationaler Sicherheitsberater ist.

Steve Witkoff

Steve Witkoff (68) ist in der Ukraine und bei ihren westlichen Verbündeten alles andere als beliebt. Er wurde 2025 ernannt und entwickelte sich trotz seiner fehlenden diplomatischen Erfahrung rasch zu Trumps Repräsentant bei Putin.

Für gewöhnlich reist Witkoff allein und ohne eigene Dolmetscher nach Moskau. In früheren Interviews wiederholte er die Argumente des Kremls zum Krieg und schien damit die Gebietsgewinne der Invasoren in der Ukraine zu legitimieren.

Witkoff und Trump kennen sich bereits seit den 1980er-Jahren. Der Ex-Immobilienmogul ist dem US-Präsidenten treu ergeben.

Scott Bessent

Der amerikanische Finanzminister Scott Bessent (63) muss der Weltgemeinschaft regelmässig erklären, wie die Trumpsche Wirtschaftspolitik funktioniert. Gerade in der Zollpolitik geriet Bessent immer wieder unter Druck. Er musste erklären, warum Zölle nicht zwangsläufig zu höheren Preisen führen. Der eigenen Bevölkerung und dem Ausland. 

Weil ein Wirtschaftsdeal auf dem Plan steht, dürfte sich Bessent intensiv mit dem Leiter des russischen staatlichen Investitionsfonds, Kirill Dimitriew sowie Finanzminister Siluanow austauschen. 

Howard Lutnick

Für die Handelsbeziehungen zuständig ist Howard Lutnick (64). Bei dem Gipfel soll es neben dem zentralen Thema des Ukraine-Kriegs auch um zukünftige strategische Beziehungen oder Handelsabkommen gehen. An einem für die US-Regierung lukrativen Deal soll Lutnick schleifen. 

John Ratcliffe

CIA-Direktor John Ratcliffe reist ebenfalls in den hohen Norden. Der ehemalige Kongressabgeordnete könnte dabei sein, um den Austausch mit den russischen Geheimdiensten zu pflegen. Die beiden Länder haben bereits vor Wochen ausgemacht, wieder Kontakte miteinander zu führen um die Spannungen zwischen den beiden Ländern abzubauen. Zuvor haben die Geheimdienste jahrelang keine Beziehungen gehabt. 

Daneben nehmen auch Trumps Stabschefin Susie Wiles (68) sowie deren Stellvertreter Dan Scavino teil. Pressesprecherin Karoline Leavitt (27) wird für die Kommunikation des Gipfels zuständig sein. 

Kommt Verteidigungsminister Hegseth doch nicht?

Entgegen erster Berichte wird Verteidigungsminister Pete Hegseth wohl nicht nach Alaska reisen. Auf der Delegationsliste die von CNN-Journalistin Alayna Treene auf X geteilt wurde, fehlt Hegseth. 

Hier die vollständige Delegationsliste: 

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