Britin landet wegen Kokain-Fund in Dubai-Alcatraz
«Sie macht die Hölle durch»

Die Britin Mia O'Brien sitzt in einem berüchtigten Gefängnis in Dubai ein. Ehemalige Häftlinge berichten von schockierenden Zuständen, darunter Überbelegung, Gewalt und Folter.
Publiziert: 21:37 Uhr
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Aktualisiert: 21:39 Uhr
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Mia 0'Brien sitzt seit mehr als einem Jahr in Dubai im berüchtigten Al-Awir-Gefängnis.
Foto: Gofundme

Darum gehts

  • Britin Mia O'Brien zu 25 Jahren Haft in Dubai verurteilt
  • Ex-Häftling berichtet von Folter und gewalttätigen Zusammenstössen im Gefängnis
  • Zellen sind völlig überfüllt
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Marian NadlerRedaktor News

Mia O' Brien (23) steckt in Schwierigkeiten. Die Studentin aus Liverpool wurde im Sommer des vergangenen Jahres in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu 25 Jahren Haft verurteilt, nachdem sie auf einer Party Kokain konsumiert hatte. Das berichteten unter anderem «The Sun» und «Mirror». In der Wohnung, die sie gemeinsam mit einer Freundin und deren Freund bewohnte, wurden weitere 50 Gramm Kokain gefunden.

Die britischen Boulevardblätter gehen davon aus, dass Mia im berüchtigten Al-Awir-Gefängnis im Zentrum Dubais einsitzt. Schockierende Berichte von ehemaligen Häftlingen zeichnen ein verstörendes Bild der Haftanstalt.

Ex-Häftling: «Ich hatte solche Angst»

Karl Williams wurde 2012 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, nachdem die Emirate-Polizei im Kofferraum seines Mietwagens Drogen gefunden hatte. Er nannte das Al-Awir-Gefängnis während seiner Haftstrafe als «Dubai-Version von Alcatraz». In einem Buch beschreibt er, wie er gewalttätige Zusammenstösse zwischen Häftlingen erlebte, die von den Wärtern nicht gestoppt wurden. Mehrere Insassen sollen dabei erstochen worden sein.

Damit nicht genug, wurde Williams eigenen Angaben nach von den Aufsehern mit einem Elektroschocker gefoltert. «Sie zogen meine Hose herunter, spreizten meine Beine und begannen, meine Hoden zu schocken», schrieb Williams in einer von ihm veröffentlichten Erklärung. «Es war unglaublich schmerzhaft. Ich hatte solche Angst. Ich begann, zu glauben, dass ich in diesem Raum sterben würde.»

«Bedingungen sind entsetzlich»

Williams ist nicht der einzige frühere Häftling, der von Folter berichtete. Auch gab es Berichte von Vergewaltigungen. Wie «Yahoo! News» schreibt, werden in Zellen, die für drei oder vier Personen ausgelegt sind, bis zu zwanzig Insassen festgehalten. Die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate weist die Vorwürfe zurück.

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Danielle McKenna, Mias Mutter, sprach mit der «Daily Mail» über die Haftbedingungen. «Sie ist absolut am Boden zerstört. Mia ist wirklich stark, aber ich weiss, dass sie die Hölle durchmacht. Die Bedingungen im Gefängnis sind entsetzlich». 

Mia habe Auseinandersetzungen beobachtet und grosse Angst gehabt. Und weiter: «Mia sagte, sie müsse auf einer Matratze auf dem Boden schlafen und teile die Zelle mit sechs anderen.» Zusätzlich zu der langen Haftstrafe soll Mia eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 108'000 Franken zahlen. Geld, dass die Studentin aus Liverpool nicht hat.

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