Dubai ist das Influencer-Paradies schlechthin
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Luxusferien und Auswandern:Dubai ist das Influencer-Paradies schlechthin

Überflieger aus der Wüste
Dubai wächst rasant und zieht Touristen an wie ein Magnet

Vor 70 Jahren war Dubai noch ein Wüstendorf. Heute ist es eine der dynamischsten Metropolen weltweit, die enge wirtschaftliche Beziehungen zur Schweiz pflegt. Und immer mehr Touristen in den Nahen Osten lockt.
Publiziert: 00:34 Uhr
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Die Vereinigten Arabischen Emirate und vor allem deren Zugpferd Dubai (Bild) sind einer der wichtigsten Handelspartner der Schweiz.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Schweizer Handel mit Dubai wächst stark
  • Dubai bietet Steuervorteile, gutes Wetter und viele Freizeitmöglichkeiten
  • Schweizer Exporte in VAE verdoppelten sich jüngst von 5 auf 10 Milliarden Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Das höchste Gebäude der Welt. Die höchsten Brunnenfontänen. Fast 1500 Dubai-Einträge im Guinnessbuch der Rekorde sind noch nicht genug: Die Metropole der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) will auch die meistbesuchte Stadt des Planeten werden.

Der Überflieger im Nahen Osten ist ein Magnet für Touristen und Geschäftsleute. Schon in diesem Jahr dürften 25 Millionen Menschen Dubai am Persischen Golf besuchen. Das reicht allerdings erst für einen Platz unter den Top 5 der Welt. Bis 2030 dürfte aber der Spitzenplatz, den aktuell Bangkok mit 32 Millionen Besucherinnen und Besuchern einnimmt, Realität sein.

Hoch im Kurs ist der Wüstenstaat Dubai auch hierzulande. Im vergangenen Jahr reisten geschätzt 40'000 Touristen aus der Schweiz nach Dubai – genaue Zahlen gibt es nicht. Die Schweiz verzeichnete ihrerseits 2024 rund 288'000 Logiernächte aus den VAE. Dubai allein macht laut dem «Tourismus Monitor Schweiz» 35 Prozent aller Gäste aus allen Golfstaaten aus.

In 75 Jahren um das 190-Fache gewachsen

Einen grossen Anteil daran hat die Fluggesellschaft Emirates, die aktuell ab Zürich und Genf 28 Flüge pro Woche nach Dubai anbietet. Das macht 1490 Sitzplätze pro Tag. Schweiz-Chef Mohammad Lootah (32) erklärt, dass rund 40 Prozent der Gäste nach Dubai fliegen, der Rest via Dubai zu 151 Destinationen in 80 Ländern.

Damit nicht genug: Ab dem 1. Februar 2026 bedient Emirates den Flughafen Zürich wieder zweimal täglich mit dem Flaggschiff Airbus A380. Seit einem Jahr fliegt Partner Flydubai viermal pro Woche ab Basel nach Dubai. Dazu steuert auch die Swiss Dubai an.

Wahnsinn! 1950 zählte Dubai noch rund 20'000 Einwohner. Also etwa gleich viele wie heute Volketswil ZH, Reinach BL oder Olten SO. Mit dem Ölboom ab 1966 setzte ein gigantisches Wachstum ein. Als Emirates 1992 Direktflüge zwischen Zürich und Dubai lancierte, zählte Dubai bereits 537'000 Einwohner. Aktuell leben dort rund 3,8 Millionen Menschen. 190-mal mehr als vor 75 Jahren. Bis 2040 wird laut Prognosen die 6-Millionen-Marke geknackt sein.

Enge Bande zwischen der Schweiz und Dubai

Laut dem Swiss Business Council in Dubai haben bereits über 3300 Schweizerinnen und Schweizer in Dubai ihre neue Heimat gefunden. Tendenz weiter steigend. Warum zieht es Schweizer in die Wüste?

Suhail El Obeid (47) vom Standortförderer Switzerland Global Enterprise hält fest: «In den letzten Jahren ist das Geschäftsvolumen zwischen der Schweiz und den VAE stark angewachsen.» Exportierte die Schweiz 2019, vor Corona, noch für rund 5 Milliarden Franken Produkte in die VAE, lag diese Zahl im letzten Jahr bei fast 10 Milliarden. Eine Verdoppelung! Wir exportieren weniger nach Österreich, Kanada oder Japan.

Laut El Obeid sind die wichtigsten Handelsgüter Pharma- und Chemieprodukte sowie Gold. «Es gibt aber auch viel Geschäft in den Bereichen Infrastruktur, Transport, Uhren, Lebensmittel sowie Umweltmanagement.» Dubai benötigt auch viele Investitionsgüter wie Maschinen: Das Fernziel sei mehr Produktion im Inland, um weniger abhängig von Importen zu sein.

«Zählt man alle Schweizer Firmen mit einer Geschäftsadresse in Dubai zusammen, kommt man bestimmt auf eine Zahl weit über 400», führt El Obeid aus. Wenig erstaunlich: Seit 2014 gibt es ein Freihandelsabkommen zwischen den Efta-Staaten, zu denen die Schweiz gehört, und den Golf-Kooperationsrat-Staaten, zu denen die VAE gehören.

In Dubai gibt es dazu 20 Freihandelszonen – speziell ausgewiesene Wirtschaftsgebiete, die internationalen Unternehmen Vorteile bieten. Darunter etwa die IFZA (International Free Zone Authority), die sich auf KMU aus dem deutschsprachigen Raum fokussiert und seit 2024 ein Büro in Zürich hat. Sie unterstützt Firmen, die sich in Dubai etablieren wollen.

Das enorme Wachstum der letzten Jahre führt El Obeid auf mehrere Faktoren zurück: die starke Selbstvermarktung von Dubai als Wirtschaftsstandort, Luxusreise-Destination und Lebensraum, etwa auf Instagram oder Tiktok. Und auf die Steuervorteile: Für die meisten Waren und Dienstleistungen gilt eine Mehrwertsteuer von nur 5 Prozent. Die Einkommenssteuer beträgt 0 Prozent. Das klingt verlockend, obwohl Dubai doch ziemlich teuer ist und das Wüstenklima nicht allen bekömmlich ist.


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