Darum gehts
- Neue E-Mail im Fall Jeffrey Epstein aufgetaucht
- Wusste Trump von Epsteins Sexring?
- Amtierender US-Präsident soll in Epsteins Haus viel Zeit mit einer Frau verbracht haben
Der verstorbene, verurteilte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein behauptete, US-Präsident Donald Trump (79) habe von den Mädchen gewusst, die Opfer von Epsteins Sexring waren. Dies geht aus neuen E-Mails aus Epsteins Nachlass hervor, die am Mittwochmorgen von Demokraten im Aufsichts- und Regierungsreformausschuss des Repräsentantenhauses veröffentlicht wurden.
Epstein behauptete in den Mails zudem, Trump habe viel Zeit mit einer bestimmten Frau verbracht. Den Demokraten zufolge war während eines solchen Aufenthalts eines von Epsteins Missbrauchsopfern anwesend, der Name wurde jedoch nicht veröffentlicht. Die neuen E-Mails sind Teil umfangreicher Materialien, die von Epsteins Nachlassverwaltern an die Ermittler des Aufsichtsausschusses des Kongresses übergeben wurde, der den Fall Epstein seit Monaten untersucht.
«Trump sagte, er habe mich zum Rücktritt aufgefordert, obwohl ich nie Mitglied gewesen sei», schrieb Epstein 2019 in einer E-Mail an den Journalisten Michael Wolff (72) – offenbar eine Bitte des Präsidenten an Epstein, Trumps Golfklub in Mar-a-Lago zu verlassen. «Natürlich wusste er von den Mädchen, da er Ghislaine ja aufgefordert hatte, damit aufzuhören.» Ghislaine Maxwell, eine verurteilte Komplizin Epsteins, verbüsst derzeit eine 20-jährige Haftstrafe wegen Sexhandels mit Minderjährigen und weiterer Vergehen.
Mit wem verbrachte Trump Zeit in Epsteins Haus?
In einer E-Mail vom 2. April 2011, aus der unter anderem CNN zitierte, schrieb Epstein an Maxwell: «Ich möchte, dass Sie verstehen, dass der Hund, der nicht gebellt hat, Trump ist… (ZENSIERT) hat Stunden mit ihm bei mir zu Hause verbracht… er wurde kein einziges Mal erwähnt. Polizeichef usw. Ich bin zu 75 Prozent dabei.» Maxwell antwortete: «Ich habe darüber nachgedacht…» Die Hunde-Metapher steht dabei offenbar dafür, dass Trump keine Details über Epsteins Aktivitäten preisgegeben hatte.
Der Name der Person, auf die sich Epstein in seiner E-Mail bezog, wurde von den Demokraten im Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses geschwärzt, um ihre Identität zu schützen. Bislang ist ihre Identität unklar. Trump bestreitet seit Jahren jegliches Fehlverhalten im Zusammenhang mit Epstein.
Werden bald alle Epstein-Akten veröffentlicht?
Der verurteilte Sexualstraftäter Epstein war 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden. Ihm wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Der heutige US-Präsident war in dem Fall im eigenen Lager unter Druck geraten, weil seine Regierung nicht wie versprochen Licht in den Skandal gebracht hat. Ein Fehlverhalten in der Affäre konnte Trump allerdings nie nachgewiesen werden.
Der Druck auf Trump könnte in Kürze weiter steigen: Am Mittwoch wird in Washington die neugewählte, demokratische Abgeordnete des Repräsentantenhauses, Adelita Grijalva (55), vereidigt. Mit ihrer Stimme könnten Republikaner und Demokraten eine parteiübergreifende Petition beschliessen, alle Epstein-Akten zu veröffentlichen. Dafür sind im Repräsentantenhaus 218 Stimmen nötig, bisher fehlte eine Stimme zur Verabschiedung.