Darum gehts
- Pariser Louvre-Raub: Juwelen unverkäuflich, Staatsanwältin fordert Rückgabe
- Israelische Sicherheitsfirma erhielt Angebot im Darknet für gestohlene Kunstwerke
- Sieben Verdächtige festgenommen, zwei Männer teilweise gestanden
«Diese Juwelen sind nun unverkäuflich. Wer sie kaufen würde, würde sich der Hehlerei schuldig machen», sagte Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau am Mittwoch. «Es ist noch Zeit, sie zurückzugeben.»
Nach dem spektakulären Kunstraub im Pariser Louvre ist unklar, wo sich der Schmuck im Wert von geschätzt 88 Millionen Euro befindet. Jetzt meldet sich die israelische Sicherheitsfirma CGI Group. Ihr wurde angeblich ein Teil vom Louvre-Schmuck im Darknet angeboten.
«Fünf Tage nach dem Raub im Louvre-Museum nahm eine Person, die vorgab, die Diebe zu vertreten, über die offizielle Website der CGI Group Kontakt mit uns auf. Sie fragte, ob wir über das Darknet verhandeln wollten, um die gestohlenen Kunstwerke zu kaufen, und betonte, dass wir ein 24-Stunden-Zeitfenster hätten, um zu antworten», sagt Zvika Nave (62), Chef von CGI, zu «Bild».
Sieben Verdächtige geschnappt
Die Firma soll zuvor den Auftrag bekommen haben, die Täter und die Juwelen zu suchen. Zvika Nave informierte nach dem Angebot sofort die Behörden in Paris. CGI wollte das Angebot annehmen, um so vielleicht die Täter zu schnappen. «Leider verhinderten Ego-Konflikte und bürokratische Verzögerungen die Chance, zumindest einige der Kunstwerke wiederzuerlangen.»
Vielleicht kam es aber auch nicht zur Zusammenarbeit mit CGI, weil die Ermittler schon den Tätern auf den Spuren waren. Bislang haben die Behörden sieben Verdächtige geschnappt. Am Donnerstag meldete die Pariser Staatsanwältin fünf neue Festnahmen.
«Sie haben Erklärungen abgegeben»
Die zwei am Wochenende geschnappten Männer haben mittlerweile teilweise gestanden. Beccuau stellte allerdings klar: «Sie haben Erklärungen abgegeben, die uns mit Blick darauf, was in den Akten steht, minimalistisch erscheinen.»
Einer der Tatverdächtigen habe zugegeben, vor Ort gewesen zu sein. Ob damit der Louvre allgemein oder die Apollon-Galerie, in die die Täter eindrangen, gemeint war, liess die Staatsanwältin offen. Sie betonte jedoch: Die neuen Festnahmen erfolgten nicht aufgrund der Aussagen der zwei.
Experten befürchten, dass Komplizen der Räuber die Diamanten und Edelsteine aus den Schmuckstücken gelöst haben könnten, um sie einzeln zu verkaufen. «Ich möchte die Hoffnung bewahren, dass sie gefunden werden und an das Louvre-Museum und die Nation zurückgegeben werden können», hatte Beccuau bereits am Mittwoch gesagt.