Nach dem aufsehenerregenden Kronjuwelen-Diebstahl im Pariser Louvre hat die Polizei nach Angaben aus Justizkreisen zwei Verdächtige festgenommen. Zwei Vertreter der Ermittlungsbehörden sagten am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP, die beiden Männer befänden sich wegen des Verdachts des Bandendiebstahls und der Bildung einer kriminellen Vereinigung in Untersuchungshaft.
Zuvor hatten die Zeitung «Le Parisien» und das Magazin «Paris Match» berichtet, einer der beiden Verdächtigen sei am Pariser Flughafen Charles de Gaulle am Samstagabend gegen 22 Uhr kurz vor dem Besteigen eines Flugzeugs in Richtung Ausland gefasst worden. Der zweite Verdächtige sei wenig später in der Region Paris gefasst worden.
«Eine Person heuerte uns an»
Wie die «Bild»-Zeitung berichtet, soll eine israelische Sicherheitsfirma an der Identifizierung der beiden Tatverdächtigen beteiligt.
«Eine mit dem Museum verbundene Person heuerte uns über unsere Filiale in Rom an, da es in der derzeitigen politischen Lage schwierig ist, direkt mit israelischen Firmen zusammenzuarbeiten», sagte Zvika Nave (62), der Chef der Sicherheitsfirma CGI Group, gegenüber der Zeitung.
Ein Team sei daraufhin sofort nach Paris gereist, habe Museumsmitarbeiter, Sicherheitspersonal und Touristenführer überprüft.
«Wir kamen schnell auf drei, vier Hauptverdächtige»
Die digitalen forensischen Spuren hätten schliesslich zu einer Anzahl von Mitarbeitern geführt. CGI habe undercover Mitarbeiter verhört. «Daraus ergab sich, dass sie mit Tätern ausserhalb des Museums in Kontakt waren», so Nave zur «Bild»-Zeitung.
Anschliessend habe man die Erkenntnisse mit mindestens einer weiteren Quelle abgesichert. «Von, sagen wir, 500 Mitarbeitern kamen wir schnell auf drei, vier Hauptverdächtige. Und von diesen wurden zwei festgenommen.»
Vier Männer am Einbruch beteiligt
An dem Einbruch waren laut Polizei insgesamt vier Männer beteiligt. Sie waren am Sonntagmorgen vergangener Woche mit einem Lastenaufzug in die erste Etage des berühmten Museums eingedrungen und hatten mit einem Trennschleifer zwei Vitrinen geöffnet. Sie erbeuteten acht mit Diamanten und Edelsteinen verzierte Schmuckstücke der französischen Monarchie.
Der Einbruch hatte sich eine halbe Stunde nach Museumsöffnung ereignet und keine zehn Minuten gedauert. Die Täter entkamen auf Motorrollern. Die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau schätzte den Schaden auf 88 Millionen Euro.