Der Moment, als Wendy Rush die Implosion live miterlebt
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«Was ist das für ein Knall?»:Der Moment, als Wendy Rush die Implosion live miterlebt

Alle Insassen tot
Jetzt ist klar, wieso das U-Boot Titan implodierte

Auf dem Weg zum Titanic-Wrack implodierte das Titan-Tauchboot im Juni 2023. Alle fünf Insassen starben. Nun haben US-Beamte die Ursache für das Unglück gefunden.
Publiziert: 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 14:53 Uhr
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Das Tauchboot Titan implodierte während eines Tauchgangs im Juni 2023 aufgrund einer mangelhaften Konstruktion.
Foto: AFP

Darum gehts

  • US-Behörde veröffentlicht Ursache für Titan-Implosion: Mangelhafte Konstruktion des Tauchboots
  • Oceangate befolgte Standardrichtlinien für Notfallmassnahmen nicht
  • Alle fünf Insassen starben bei der Implosion
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Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Sie wollten das Wrack der Titanic erkunden – doch der Tauchgang mit dem Tiefsee-Tauchboot Titan endete im Juni 2023 tragisch. Alle fünf Insassen starben, als das Tauchboot in einer Tiefe von mehreren Tausend Metern implodierte. 

Lange war über die Ursache der Katastrophe gerätselt worden. Nun hat die US-Behörde für Transportsicherheit (NTSB) am Mittwoch die Ursache in einem Abschlussbericht veröffentlicht: Das Tauchboot implodierte aufgrund einer mangelhaften Konstruktion. 

Druckbehälter wies mehrere Mängel auf

Konkret stellte der NTSB-Bericht fest, dass aufgrund mangelhafter Konstruktion ein Druckbehälter aus Kohlefaserverbundwerkstoff hergestellt wurde, der «mehrere Anomalien aufwies und die erforderlichen Anforderungen an Festigkeit und Haltbarkeit nicht erfüllte», zitiert CNN aus dem Bericht. 

Weiter heisst es, dass die Betreiberfirma Oceangate die Titan nicht ausreichend getestet habe und sich ihrer tatsächlichen Haltbarkeit nicht bewusst gewesen sei. Die Firma hätte zudem nicht erkannt, dass das Tauchboot beschädigt gewesen sei und aus dem Betrieb hätte gezogen werden müssen. 

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Oceangate befolgte Richtlinien für Notfallmassnahmen nicht

Bereits im August dieses Jahres hatte die US-Küstenwache schwere Vorwürfe gegen Oceangate erhoben – von einem «toxischen Arbeitsklima» und nicht ausreichenden Kontrollen wurde gesprochen.

Der NTSB-Bericht vom Mittwoch kommt zu einem weiteren Schluss: Die Titan wäre wahrscheinlich früher gefunden worden, wenn Oceangate die Standardrichtlinien für Notfallmassnahmen befolgt hätte. Das hätte «Zeit und Ressourcen gespart, auch wenn eine Rettung in diesem Fall nicht möglich gewesen wäre», zitiert CNN weiter aus dem Bericht. 

Kurz vor dem Kontaktabbruch schien die Titan aufzusteigen

An Bord der Titan waren der französische Wissenschaftler Paul-Henri Nargeolet (†77), der britische Abenteurer Hamish Harding (†58), der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood (†48) und dessen 19-jähriger Sohn Suleman sowie der Oceangate-Chef Stockton Rush (†61).

Der Kontakt zur Titan brach etwa eine Stunde und 45 Minuten nach Beginn des Tauchgangs, der auf zweieinhalb Stunden geplant war, ab. Tragisch: Im September 2024 wurde bei einer Anhörung der letzte Funkspruch, sechs Sekunden vor Kontaktabbruch, veröffentlicht: «Zwei Gewichte abgeworfen. Alles gut hier.» 

Passagiere starben innerhalb von Millisekunden

Im Februar 2025 veröffentlichte die US-Küstenwache Audioaufnahmen, die die letzten Momente an Bord der Titan einfingen. Ein Rauschen, ein lauter, dumpfer Knall und anschliessend nichts als Stille. 

Ex-Marineoffizierin Aileen Marty, Professorin für Katastrophenmedizin, erklärte gegenüber CNN, dass solche Implosionen innert Millisekunden passieren. Die Passagiere dürften daher nichts davon mitbekommen haben. 

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