Der Moment, als Wendy Rush die Implosion live miterlebt
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«Was ist das für ein Knall?»:Der Moment, als Wendy Rush die Implosion live miterlebt

Tauchboot-Unglück auf dem Weg zur Titanic
Die 10 wichtigsten Erkenntnisse aus dem Oceangate-Untersuchungsbericht

Vor zwei Jahren starben mehrere Menschen beim Unglück mit dem Tiefesee-Tauchboot «Titan». Ein Bericht, der Hunderte Seiten umfasst, listet ursächliche Faktoren auf.
Publiziert: 05.08.2025 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 05.08.2025 um 20:42 Uhr
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Bei der Implosion des Tauchboots Titan kamen alle fünf Insassen ums Leben.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Implosion der Titan laut Untersuchungsbericht durch Versäumnisse von Oceangate verursacht
  • Toxisches Arbeitsklima hinderte Mitarbeiter Sicherheitsbedenken zu äussern
  • Fünf Todesopfer, Trümmer 500 Meter vom Titanic-Wrack entdeckt
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Der Implosion des Tiefsee-Tauchbootes Titan mit fünf Todesopfern gingen einem Untersuchungsbericht zufolge schwerwiegende Versäumnisse der Betreiberfirma voraus.

Nach zwei Jahren Ermittlungsarbeit listet die US-Küstenwache in ihrem 335 Seiten langen Bericht acht für das Unglück primär ursächliche Faktoren auf – mit schweren Vorwürfen gegen Oceangate.

«Toxisches Arbeitsklima» und nicht ausreichende Kontrollen

Das sind laut Medienberichten, etwa der BBC oder von CBS News, die 10 wichtigsten Erkenntnisse aus dem Untersuchungsbericht:

  1. Oceangate hat es versäumt, die etablierten technischen Protokolle für Sicherheit, Tests und Wartung seines Tauchboots einzuhalten. Laut der US-Küstenwache war dies der Hauptgrund für die Implosion.
  2. Die plötzliche Implosion des U-Bootes wurde durch den Verlust der «strukturellen Integrität» verursacht. Der hohe Wasserdruck führte zum «sofortigen Tod» aller fünf Insassen.

  3. CEO Stockton Rush, der bei dem Tauchgang starb, ignorierte wichtige Inspektionen, Datenanalysen und vorbeugende Wartungsverfahren.

  4. Die Ermittler bezeichnen das aus Kohlefaser gefertigte Design des Tauchboots als «fehlerhaft». Sie fügten hinzu, dass das Unternehmen den in den vergangenen Monaten aufgetretenen Anzeichen von Problemen im Unterwasserfahrzeug nicht nachgegangen sei.

  5. Ein Teil des Problems soll das «toxische Arbeitsumfeld» von Oceangate gewesen sein, «das die Entlassung von leitenden Mitarbeitern und die drohende Gefahr einer Entlassung nutzte, um Mitarbeiter und Auftragnehmer davon abzuhalten, Sicherheitsbedenken zu äussern».

  6. Der zunehmende finanzielle Druck auf das Unternehmen führte zu einem erhöhen Risiko, was den Betrieb der Titan anbelangte.

  7. Oceangate-Mitarbeiter wurden gebeten, vorübergehend auf Gehälter zu verzichten. Kein gutes Zeichen.

  8. Ein ehemaliger Mitarbeiter sagte den Ermittlern: «Das Unternehmen war wirtschaftlich sehr angeschlagen und traf daher Entscheidungen, die die Sicherheit gefährdeten.»

  9. Sowohl die nationalen als auch internationalen Regulierungsrahmen für den Betrieb von Tauchbooten sollen zum Zeitpunkt des Titan-Unglücks unzureichend gewesen sein, um das Titan-Unglück zu verhindern.

  10. Hätte Stockton Rush den Vorfall überlebt, hätten die Ermittler dem US-Justizministerium empfohlen, eine separate strafrechtliche Untersuchung gegen den Oceangate-Chef einzuleiten. Das Fazit der Strafverfolgungsbehörden: Er hätte strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden können.

Das Tauchboot war im Juni 2023 verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour des «Titanic»-Wracks aufgebrochen war. Die US-Küstenwache hatte mit Hilfe vor allem kanadischer Kräfte rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine grossangelegte Suche gestartet, die Menschen weltweit verfolgten.

«Ich habe einige Regeln gebrochen, um das hier zu machen»
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Ocean-Gate-CEO Stockton Rush:«Ich habe einige Regeln gebrochen, um das hier zu machen»

Chef und Sohn gestorben

Tage nach dem Verschwinden entdeckte ein Tauchroboter dann knapp 500 Meter vom «Titanic»-Wrack entfernt die Trümmer des implodierten Bootes. An Bord der «Titan» waren der französische Wissenschaftler Paul-Henri Nargeolet (77), der britische Abenteurer Hamish Harding (58), der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood (48) und dessen 19-jähriger Sohn Suleman sowie der «Oceangate»-Chef Stockton Rush (61).

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