Darum gehts
- Neuseeland plant Zuschlag für ausländische Besucher bei beliebten Sehenswürdigkeiten
- Regierung lockert Naturschutzrecht für mehr Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum
- Naturschutzgebiete machen ein Drittel der Fläche Neuseelands aus
Neuseeland wird gerne als grosse Schweiz bezeichnet. Das Land ist bekannt für seine atemberaubende Natur mit grossen Bergen und breiten Fjorden. Auch bei den Preisen ist das Land mit der Schweiz vergleichbar.
Doch Achtung, Neuseeland-Touris: Die Regierung plant einen Zuschlag für ausländische Besucherinnen und Besucher, schreibt der britische «Guardian». Wer Sehenswürdigkeiten wie den Fjord Milford Sound oder die Bucht Cathedral Cove besuchen möchte, zahlt künftig einen Aufpreis zwischen 10 und 20 Franken.
Die Einnahmen sollen dabei in die Infrastruktur sowie die Erhaltung der Gebiete fliessen. Die Abgabe will Neuseeland ab 2027 einführen. Einheimische sind von der Gebühr befreit.
Lockerungen beim Naturschutz
Rund 30 Millionen Franken könnten, so schätzt Umweltministerin Tama Potaka, mit der Tourismusabgabe jährlich eingenommen werden. Die Regierung ist gerade dabei, das Naturschutzrecht zu lockern. Gewerbliche Aktivitäten wie Touren sollen dabei erleichtert werden, aber auch die Landwirtschaft soll es in Zukunft einfacher haben. Damit will die neuseeländische Regierung neue Arbeitsplätze schaffen und das Wachstum im Land erhöhen.
Es gibt jedoch auch Kritiker: Die geplanten Lockerungen könnten die Artenvielfalt gefährden. Zudem gibt es Vorwürfe, Profit sei der Regierung wichtiger als die Natur.
Naturschutzgebiete machen in Neuseeland einen Drittel der Fläche aus. Dazu zählen sowohl Gebiete mit biologischer Vielfalt, aber auch mit historischem oder kulturellem Wert.