Auch Schweizer betroffen
Trump verdoppelt Einreisegebühr für US-Touristen

Die Einreise in die USA verteuert sich demnächst. Ebenso soll der Besuch der beliebten US-Nationalparks für ausländische Gäste bald teurer sein als für Einheimische. Verscherzt es Trump jetzt mit den USA-Fans?
Publiziert: 09.07.2025 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 09.07.2025 um 19:22 Uhr
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Touristen reisen in die USA ein: Die elektronische Einreisegebühr wird bald verdoppelt.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • USA erhöht Esta-Gebühr und Nationalpark-Eintritt für ausländische Besucher
  • Tourismusverband kritisiert Gebührenerhöhung als selbst auferlegten Zoll
  • Eata-Gebühr steigt von 21 auf 40 Dollar, fast eine Verdoppelung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Seit dem 4. Juli ist die «One Big Beautiful Bill» von US-Präsident Donald Trump (79) als Gesetz in Kraft. Viel wurde geschrieben über die Auswirkungen dieses neuen Steuer- und Ausgabengesetzes: Dass Reiche bessere Steuerkonditionen erhalten, viele US-Amerikaner ihre Gesundheitsversicherung verlieren oder dass die Militärausgaben weiter ansteigen.

Dabei blieb weitgehend unbeachtet, dass das Gesetz auch Auswirkungen auf Reisende in die USA hat.

So wird die Einreisegebühr für Touristen aus visumsbefreiten Ländern, das sogenannte Esta, von aktuell 21 auf neu 40 Dollar steigen, wie «Travelmole» berichtet. Beinahe eine Verdoppelung! Erst im Mai 2022 war die Gebühr von zuvor 14 auf 21 Dollar angehoben worden.

4 Dollar entfielen bislang davon auf Bearbeitungsgebühren, während 17 Dollar der Tourismuspromotion für die USA zukamen. Wofür künftig der Löwenanteil des Esta verwendet wird und wann die Erhöhung genau in Kraft tritt, ist noch nicht bekannt. Klar ist aber, dass die Tourismusvermarktungsorganisation Brand USA deutlich weniger erhält: Ihr Budget wird von bislang 100 auf noch 20 Millionen Dollar gekürzt.

Verhaltene Auswirkungen für Schweizer

Der Branchenverband des US-Tourismus, die US Travel Association, hielt sich mit Kritik nicht zurück. Präsident Geoff Freeman kommentierte: «Die Erhöhung der Gebühren für internationale Besucher kommt einem selbst auferlegten Zoll auf eines der grössten Exportgüter unseres Landes gleich: die Ausgaben für internationale Reisen.»

Dieser Schritt trüge nur dazu bei, Besucher abzuschrecken – in einer Zeit, in der ausländische Reisende ohnehin schon Bedenken hinsichtlich der Gastfreundschaft der USA hätten.

Umgerechnet 32 Franken Einreisegebühr sind zwar nicht enorm. Für eine vierköpfige Familie spricht man aber schon von fast 130 Franken. Immerhin wird dieser Effekt durch den schwachen Dollar und aktuell recht tiefe Flugpreise abgefedert, weshalb die Auswirkungen auf Schweizer Reisende eher moderat bleiben. Die USA-Nachfrage aus der Schweiz hat bis und mit Mai bislang «nur» um 6 Prozent gegenüber Vorjahr abgenommen.

Nationalparks werden teurer

Doch es bleibt nicht nur bei der Verteuerung des Esta. Auch der Besuch der beliebten Nationalparks wie Yosemite, Zion oder Arches dürfte bald teurer werden.

«CBS» berichtet, dass ausländische Touristen für den Besuch eines Nationalparks in den USA künftig mehr bezahlen müssen – zum Vorteil von Einheimischen, die weniger Eintritt bezahlen sollen. «America First» eben. Wobei: Auch in Südafrika oder auf den Galapagos-Inseln, um nur zwei Beispiele zu nennen, bezahlen Ausländer mehr für den Besuch von Nationalparks.

Der Ausländerzuschlag soll laut Gesetzesentwurf bis zu 90 Millionen US-Dollar Mehreinnahmen jährlich generieren. Den Parks ist es überlassen, wie sie ihre Preise gestalten – doch eine Preisdifferenz zwischen Ausländern und Amerikanern wird neu vorgeschrieben. Das zusätzliche Geld soll in Naturschutzprojekte und Instandhaltungen einfliessen.

Die Mehreinnahmen sind notwendig, weil das Weisse Haus ab 2026 die staatliche Finanzunterstützung für die Nationalparks um 30 Prozent senkt.

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