Zinssätze im freien Fall
Bei diesen Banken gibts noch die höchsten Sparzinsen

Wer sein Geld auf dem Sparkonto ruhen lässt, hofft auf einen möglichst hohen Zinssatz. Diese Hoffnungen werden in letzter Zeit nicht erfüllt. Blick beantwortet die wichtigsten Fragen zur aktuellen Situation und zeigt, welche Banken noch einen höheren Zinssatz vergeben.
Publiziert: 22.07.2025 um 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2025 um 15:56 Uhr
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Es sind weiterhin düstere Zeiten für Sparerinnen und Sparer.
Foto: Chay_Tee

Darum gehts

  • Sparzinsen fallen stark. Durchschnittlicher Satz liegt im Juli bei 0,18 Prozent
  • Leitzinssenkungen der SNB und Bankstrategien beeinflussen die sinkenden Sparzinsen
  • Raiffeisen Schweiz empfiehlt hohen Zins von 0,2 Prozent bis 100’000 Franken für Mitglieder
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Es ist die befürchtete Entwicklung, die Experten bereits vor einigen Monaten vorausgesagt haben: Die Sparzinsen befinden sich im freien Fall. Immer weniger Schweizer Banken geben überhaupt noch einen Zins von 0,2 Prozent oder mehr. Auch im Juli liegt der durchschnittliche Satz tiefer als im Vormonat. 

Wie hoch ist der durchschnittliche Sparzins?

Eine Analyse von Moneyland zeigt, dass erwachsene Sparerinnen und Sparer in der Schweiz im Juli im Schnitt nur noch 0,18 Prozent Zinsen auf ihr Sparkonto erhalten. Der Vergleichsdienst hat dafür die Konditionen von 150 Banken ausgewertet. Zum Vergleich: Ende 2024 stand der durchschnittliche Sparzins immerhin noch bei 0,5 Prozent.

Wie tief ist das im Vergleich mit den letzten Jahren?

Schweizerinnen und Schweizer sind tiefe Sparzinsen schon fast gewohnt. Bis im Herbst 2022 gab es auf dem Sparkonto für mehrere Jahre kaum Zinsen. Der durchschnittliche Zinssatz lag damals bei etwa 0,05 Prozent. «Das sind noch 50 Rappen pro 1000 Franken Guthaben», rechnet Geld-Experte Ralf Beyeler von Moneyland vor. Schuld waren damals die Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank (SNB).

Dann folgte Hoffnung für Sparer, denn die Zinsen stiegen. Sie hielt allerdings nur kurz. Mit 0,82 Prozent erreichte der Sparkonto-Zins im Frühling 2024 seinen Höhepunkt. Seither geht es wieder steil nach unten. Auch das bestverzinste Sparkonto bietet heute deutlich weniger als noch vor einem Jahr – mit rund 1 Prozent liegt es nur noch bei der Hälfte des Vorjahreswerts. 

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Wieso fallen die Zinsen überhaupt?

Die Sparzinsen der Schweizer Banken sind stark vom Leitzins der SNB abhängig. Seit Februar 2024 hat die Notenbank den Leitzins sechs Mal in Folge nach unten korrigiert – auf aktuell 0 Prozent. Darum sind auch die Sparzinsen wieder in den Keller gefallen.

Zum anderen sind aber auch strategische Überlegungen der einzelnen Banken entscheidend. Denn mit attraktiven Zinsen können die Geldhäuser neue Kunden akquirieren. Darum ist es möglich, dass sich die jeweiligen Sparzinsen trotzdem bedeutend unterscheiden.

Welche Bank verteilt den «grosszügigsten» Zins?

Blick hat sich bei den grössten Schweizer Banken schlaugemacht und gibt dir eine Übersicht, welches Finanzinstitut welche Sparzinsen verteilt. Raiffeisen-Mitglieder erhalten gemäss der Empfehlung von Raiffeisen Schweiz 0,2 Prozent. Die tatsächlichen Zinsen liegen aber oft darunter, wie eine Stichprobe von Blick zeigt. Die UBS und die Zürcher Kantonalbank liefern noch einen Zins von 0,15 Prozent. 

So viel Zinsen erhältst du in der Schweiz noch: 

BankSparzins
RaiffeisenFür Mitglieder 0,2 Prozent bis 100’000 Franken, sonst 0,05*
UBS0,15 Prozent bis 50’000 Franken, dann 0,05
Zürcher Kantonalbank 0,15 Prozent bis 25’000 Franken, dann 0,0
Migros Bank0,1 Prozent bis 100’000 Franken, dann 0,0
Basler Kantonalbank 0,1 Prozent bis 100’000 Franken, dann 0,0
Valiant Bank0,075 Prozent bis 50’000 Franken, dann 0,0
St. Galler Kantonalbank 0,05 Prozent
Bank Cler 0,05 Prozent bis 500’000 Franken, dann 0,0
Berner Kantonalbank 0,05 Prozent bis 50’000 Franken, dann 0,0
Luzerner Kantonalbank0,02 Prozent bis 50’000 Franken, dann 0,03
Aargauische Kantonalbank0,01 Prozent bis 50’000 Franken, dann 0,0
Postfinance0,01 Prozent bis 50’000 Franken, dann 0,0

* Bei Raiffeisen handelt es sich um die Empfehlung von Raiffeisen Schweiz. Die regionalen Raiffeisenbanken legen ihre Zinsen aber selbst. fest. Ein Grossteil verwendet dabei einen tieferen Zins als die Empfehlung. 

«Wer das Geld einfach liegen lässt, verliert Zins», erkennt Experte Beyeler. Die Empfehlung von Moneyland? Sparerinnen und Sparer haben es selbst in der Hand, indem sie ihr Geld bei anderen Banken anlegen. Dabei müsste man nicht mal die Hausbank wechseln. Denn bei vielen Banken ist es möglich, ausschliesslich ein Sparkonto zu führen. Und wer bereit ist, etwas Risiko einzugehen, kann sein Geld auch am Aktienmarkt anlegen. 

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