Was ist mit dem 29. Stock los?
UBS findet keine Mieter für oberste Etage – seit Jahren

Der 29. Stock des Claraturms in Basel steht seit Jahren leer. Ursprünglich war ein öffentlich zugänglicher Ort mit spektakulärem Rundumblick geplant. Die UBS als Eigentümerin prüft nun aber eine Anpassung des Nutzungskonzepts. Gibts teure Wohnungen?
Publiziert: 25.07.2025 um 15:03 Uhr
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Aktualisiert: vor 3 Minuten
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Der Claraturm ist der fünfthöchste Turm in Basel.
Foto: PD

Darum gehts

  • 29. Stock des Claraturms in Basel steht seit Jahren leer
  • Geplanter öffentlicher Ort mit 360-Grad-Rundumblick nicht realisiert
  • Miete pro Quadratmeter beträgt 380 Franken, Platz für 240 Personen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Das ist doch schade! 96 Meter über dem Boden steht im Claraturm in Basel der komplette 29. Stock leer. Und das seit Jahren. Das überrascht. Denn eigentlich war im fünftgrössten Hochhaus am Rheinknie Grosses geplant: ein öffentlich zugänglicher Ort mit Platz für 240 Personen – und einem 360-Grad-Rundumblick der Superlative. Etwa ein Restaurant hoch über Basel.

So versprach es jedenfalls die Basler Regierung vor der Volksabstimmung 2013. Die Bevölkerung stimmte dem umstrittenen Bauprojekt damals knapp zu, 53 Prozent sagten Ja. Nicht zuletzt auch wegen dieser versprochenen Publikumsnutzung. Doch: Über zehn Jahre später ist nichts daraus geworden, wie die «Basler Zeitung» berichtet. 2021 eröffnete der Claraturm, die ersten Mieter zogen ein. Nur der spektakuläre Raum im obersten Stockwerk steht seither immer noch leer. Kein Restaurant, keine Bar und keine Events.

Seit 2023 keine Interessenten mehr

Laut der Eigentümerin UBS hat sich seit Dezember 2023 kein Interessent mehr gemeldet. Liegts am Mietpreis? Pro Quadratmeter sind 380 Franken ausgerufen. Oder ist die fehlende Terrasse der Grund, dass der 29. Stock leer bleibt? Vielleicht schreckt es potenzielle Mieter auch ab, dass ein separater Eingang fehlt. Und dass sie den Ausbau der ganzen Etage aus dem eigenen Sack berappen müssten.

In Basel macht mittlerweile das Gerücht die Runde, dass die UBS gar nicht vermieten will. Eine Sprecherin sagte gegenüber der «Basler Zeitung» nur: «Die Eigentümerin prüft eine Anpassung des Nutzungskonzeptes.» In welche Richtung diese Anpassung geht, will die UBS auf Anfrage von Blick nicht weiter ausführen. Eine Umnutzung ist für die Grossbank schon länger ein mögliches Szenario. Über die Prüfphase hinaus hat sie es jedoch bisher nicht geschafft.

Wohnungen oder Büros?

Hoch über dem Rhein Luxuswohnungen zu vermieten, wäre wohl lukrativ. So leicht gehen teure Apartments in Basel aber nicht mehr weg. Das sieht man etwa in Kleinbasel, wo die Star-Architekten Herzog & de Meuron am Rheinufer eine 5,5-Zimmer-Wohnung mit Mega-Dachterrasse für 10'450 Franken vermieten wollen – bisher erfolglos.

Also doch Büros aus dem 29. Stock machen? Nur bedingt ein Goldesel, denn auch der Markt für hochpreisige Büros ist gesättigt, wie ein Blick nach Zürich zeigt. Dort ist derzeit eine Büroperle mit berühmtem Vormieter auf dem Markt: Die ehemalige Schweiz-Zentrale von Benkos Signa-Imperium an der Bärengasse 29 steht leer. Die Büros haben eine Fläche von 970 Quadratmetern und erstrecken sich über 4 Stockwerke. Ein Mieter ist aber nicht in Sicht.

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