Rekord-Miete in Basel
Junge Architekten kritisieren 5,5-Zimmer-Wohnung von Herzog & de Meuron

Die Star-Architekten Herzog & de Meuron vermieten am Rheinufer eine 5,5-Zimmer-Wohnung mit Mega-Dachterrasse für 10'450 Franken. Das ist ein Rekord für Basel. Junge Architekten zerpflücken das Angebot. Sie monieren den Grundriss, dunkle Ecken und die hohe Miete.
Publiziert: 07.07.2025 um 18:22 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/6
In Kleinbasel wird eine 5,5-Zimmer-Wohnung für 10'450 Franken vermietet.
Foto: Screenshot Homegate

Darum gehts

  • Luxuswohnung in Basel für 10'450 Franken Miete sorgt für Aufsehen
  • Stararchitekten Herzog & de Meuron sanierten die Maisonette-Wohnung am Rhein
  • Miete liegt 5'350 Franken über dem Durchschnitt für vergleichbare Wohnungen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Patrik_Berger_Redaktor Wirtschaft Desk_Ringier Blick_1-Bearbeitet.jpg
Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Auf dem überhitzten Basler Immobilienmarkt sorgt eine Maisonette-Wohnung der Extraklasse für Aufsehen: 5,5 Zimmer, 180 Quadratmeter Wohnfläche, mit einem Balkon und einer 62 Quadratmeter grossen Dachterrasse mit bestem Blick auf den Rhein. Diese «luxuriöse Rheinromantik» – so wird die Wohnung in der Annonce verkauft – gibts für rekordhohe 10'450 Franken, wie die «Basler Zeitung» schreibt.

Zum Vergleich: Der durchschnittliche Mietpreis im Matthäus-Stadtgebiet in Kleinbasel – direkt am Rhein – liegt laut dem Portal bei 340 Franken für den Quadratmeter im Jahr, also 28.50 Franken pro Monat für den Quadratmeter. Eine 5,5-Zimmer-Wohnung mit 180 Quadratmetern Wohnfläche hat in dieser Gegend einen durchschnittlichen Mietpreis von 5100 Franken im Monat.

«Die Räume überzeugen nur bedingt»

Für die über 10'000 Franken Miete bekommt man faktisch eine neue Wohnung. Sie wurde von den Basler Stararchitekten Jacques Herzog (75) und Pierre de Meuron (75) saniert. Jetzt wird sie von den beiden bewirtschaftet. «Durch die durchdachte und gelungene Überarbeitung der Grundrisse kann jeder seine eigene Wohnoase erschaffen», heisst es im Inserat auf der Immobilien-Plattform Homegate. «So lässt sich in dieser 5,5-Zimmer-Wohnung der Lebensmittelpunkt mit Blick auf den Rhein optimal gestalten.»

Aber ist die Wohnung ihren Preis auch wert? Im Grundriss-Check von Architektur Basel – einem Kollektiv von jungen Architektinnen und Architekten, die das Architekturgeschehen in und um Basel dokumentieren und kommentieren – heisst es: «Viel Geld für viel Platz und viel Ausblick – aber die Räume überzeugen nur bedingt.» Kritisiert werden lange Gänge, dunkle Ecken und «umständlich organisierte Bäder». Das Dachzimmer mit Blick allerdings kommt gut an. «Ein Hingucker!», findet das Architekturforum.

Grill- und Party-Hotspot am Rhein

Mit der Lage gehen die Experten aber hart ins Gericht. «Was die angepriesene ‹ruhige Wohnatmosphäre› anbelangt, sind wir etwas kritischer. Die Oetlingerstrasse ist zwar alles andere als eine Autobahn, aber nirgends in ganz Basel dürften sich an warmen Sommerabenden mehr Leute tummeln als am Rhein», schreibt das Architekturforum. Für alle Nicht-Basler: Die Rheinpromenade ist im Sommer der inoffizielle Grill- und Party-Hotspot.

Die ausgerufene Miete von 10'450 Franken kommt gar nicht gut weg. «Die Wohnung bietet zwar sehr viel Platz; eng dürfte es hingegen aber im Portemonnaie werden», heisst es. Pro Quadratmeter müssen die Mieter jährlich «bisher ungeschlagene 697 Franken» zahlen.

Leere Wohnungen in Zürich

Auch in Zürich sorgen Herzog & de Meuron mit ihren Wohnungen für Schlagzeilen. Mitten im boomenden Zürich-Altstetten standen noch im Neubau vom renommierten Architekturbüro Herzog & de Meuron Wohnungen leer. 21 Apartments waren auch einen Monat nach dem offiziellen Bezugstermin noch unvermietet und leer.

Die Liegenschaft an der Badenerstrasse gehört der Swiss Life. Eine 1,5-Zimmer-Wohnungen mit 53 Quadratmetern gibts für 2340 Franken im Monat. Ein 98 Quadratmeter grosses 3,5-Zimmer-Apartment soll 3840 Franken Miete kosten. Die Mieten waren offenbar selbst für Zürcher Verhältnisse zu hoch. Die Swiss Life hat die Anfangsmieten einiger Wohnungen schon reduzieren müssen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.