Von wegen reiche Schweiz
Fast jeder Dritte hat finanzielle Probleme

Eine Comparis-Umfrage zeigt: Jeder vierte Erwachsene in der Schweiz erwartet 2025 eine Verschlechterung seiner finanziellen Situation. Fast jede dritte Person hat Schwierigkeiten, alle Ausgaben zu decken. Schuld sind vor allem die Krankenkassen und die hohen Mieten.
Publiziert: 05:24 Uhr
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Aktualisiert: 08:38 Uhr
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Finanzielle Zuversicht schwindet: Viele Einwohnerinnen und Einwohner in der Schweiz müssen grosse Einschränkungen in Kauf nehmen, um alle Rechnungen bezahlen zu können.
Foto: picture alliance / dpa Themendienst

Darum gehts

  • Immer mehr Einwohner verlieren finanzielle Zuversicht in der Schweiz
  • Gründe: Hohe Kosten für Mieten und Krankenkassen, Angst vor Jobverlust
  • Fast jede dritte Person hat Mühe, alle Ausgaben zu decken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Jeder vierte Erwachsene rechnet in diesem Jahr mit einer Verschlechterung der eigenen Situation im Vergleich zu 2024. Das zeigt eine Befragung von Comparis. Zudem hat fast jede dritte Person in der Schweiz Mühe, alle Ausgaben zu decken.

Hohe Kosten für Mieten und Krankenkassenprämien sowie Angst vor einem Jobverlust drücken auf die finanzielle Zuversicht, wie es in einer Mitteilung des Preisvergleichsportals vom Donnerstag zur eigenen Umfrage heisst.

Frauen pessimistischer

Auffällig sind demnach die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während 29 Prozent der Männer optimistisch sind, sind es bei den Frauen nur 18 Prozent. Zudem befürchten 30 Prozent der Frauen eine Verschlechterung ihrer persönlichen finanziellen Situation, aber nur 23 Prozent der Männer.

Die Krankenkassenprämien bleiben eine wesentliche finanzielle Belastung. Fast jeder sechste Befragte (16 Prozent) hat regelmässig Schwierigkeiten, die Prämien zu bezahlen. In Haushalten mit einem monatlichen Einkommen bis 4000 Franken geben 22 Prozent an, Mühe mit den Zahlungen zu haben.

Zwar sagen 48 Prozent der erwachsenen Personen, dass sie im Grossen und Ganzen genug Geld hätten. Knapp jede vierte Person (24 Prozent) gibt jedoch an, dass sie auf jeden Franken schauen und sich sehr einschränken müsse, um alle Rechnungen begleichen zu können. 6 Prozent beklagen gar, das Geld reiche ihnen hinten und vorne nicht.

Belastung für 36- bis 55-Jährige besonders stark

Die 36- bis 55-Jährigen spüren die finanzielle Belastung besonders stark: 9 Prozent von ihnen geben an, dass das Geld nicht ausreicht. Bei den Jüngeren (18 bis 35 Jahre) sind es 4 Prozent und bei den über 55-Jährigen 3 Prozent.

Wenn der finanzielle Spielraum kleiner wird, verzichten die Menschen in der Schweiz am ehesten auf neue Technik und Elektronik (64 Prozent), neue Kleider und Accessoires (61 Prozent) sowie auf das Ausgehen und auf Restaurantbesuche (57 Prozent).

Privatkredite immer beliebter

Bei leerem Portemonnaie einen Privatkredit aufzunehmen oder sich Geld zu leihen, wird immer beliebter: Für 7 Prozent der Befragten ist das eine Möglichkeit. Mit 11 Prozent ist die Aufnahme eines Kredits vor allem bei den 18- bis 35-Jährigen eine Möglichkeit – im Gegensatz zu den 36- bis 65-Jährigen mit 7 und den Älteren mit 2 Prozent.

Die Mehrheit der Befragten verändert ihre Konsum- und Finanzentscheidungen aufgrund der Klimadebatte kaum: 77 Prozent gaben «hat einen geringen» oder «gar keinen» Einfluss als Antwort. Für 31 Prozent haben die Klimadiskussionen gar keine Auswirkungen auf ihr Verhalten.

Die gemäss Comparis-Angaben repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von comparis.ch im Juni 2025 unter 1034 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.

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