US-Kaffeeriese spart knallhart
Eine weitere Schweizer Starbucks-Filiale schliesst

Starbucks muss sparen. Weltweit gehen unrentable Filialen zu – auch in der Schweiz. Nach Schliessungen in Zürich und Basel trifft es jetzt einen weiteren Standort. Das Zittern der Angestellten geht also weiter.
Publiziert: 11:29 Uhr
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Der US-Kaffeeriese Starbucks schliesst in der Schweiz mehrere Filialen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Starbucks schliesst Filialen in der Schweiz, weitere Standorte gefährdet
  • Unternehmen hält an zurückhaltender Kommunikation fest, Mitarbeiter verunsichert
  • 57 Schweizer Filialen, 5 neue im Jahr 2025 eröffnet, 1 geplant für 2026
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Starbucks steckt in der Krise: Wegen sinkender Umsätze hat der US-Kaffeegigant aus Seattle den Rotstift angesetzt – und schliesst weltweit Hunderte unrentable Standorte. Die Schliessungen treffen auch die Schweiz. Erste Filialen gingen bereits Ende September zu – etwa in Zürich und Basel. Dort kam das Aus abrupt, von einem Tag auf den anderen. Plötzlich hing ein Zettel mit der Aufschrift «We’re closed» an der Tür. Entsprechend gross ist die Verunsicherung bei den Angestellten von anderen Filialen. «Wir wissen von nichts», sagte ein Zürcher Starbucks-Mitarbeiter Anfang Oktober zu Blick.

Jetzt ist das Ende eines weiteren Standorts der amerikanischen Kaffeekette bekannt: Der Starbucks in Chur schliesst offenbar – und zwar bereits kommenden Donnerstag, wie die «Südostschweiz» berichtet. Die Filiale in der Unterführung am Churer Bahnhof hatte erst 2023 geöffnet, nach zwei Jahren ist sie laut dem Bericht bereits wieder Geschichte. Das Unternehmen selbst wollte die Schliessung gegenüber der Zeitung nicht bestätigen. Starbucks teilte lediglich mit: «Zum jetzigen Zeitpunkt können wir die betroffenen Standorte in der Schweiz und in Österreich nicht bekannt geben.»

Verlieren Starbucks-Angestellte den Job?

Damit fährt Starbucks weiterhin eine zurückhaltende Kommunikation – wie bereits Anfang Monat. Auch damals wollte sich der Kaffeeriese gegenüber Blick nicht «zu einzelnen Standorten oder Details des Prozesses» äussern. Damit bleibt weiter unklar, welche der zuletzt 57 Schweizer Filialen ebenfalls vor dem Aus stehen. Und ob Angestellte ihren Job verlieren. 

Starbucks hat gegenüber Blick aber versprochen, sich für die eigenen Leute einzusetzen: «Wir unternehmen grosse Anstrengungen, möglichst viele Mitarbeitende durch Versetzungen in andere firmeneigene oder lizenzierte Filialen zu halten», sagte eine Sprecherin zu Blick. Wo dies nicht möglich sei, «liegt der Fokus auf einer umfassenden Betreuung der Mitarbeitenden, einschliesslich verbesserter Abfindungspakete und Angeboten zur Unterstützung des Wohlbefindens».

Eigentlich wollte Starbucks in der Schweiz wachsen

Noch Anfang 2024 hatte der damalige Starbucks-Schweiz-Chef Stefan Hungenberg (48) einen grossen Ausbau angekündigt. Bis zu 30 neue Standorte sollten hierzulande entstehen. Klassische Cafés in Gross- und Kleinstädten sowie Drive-through-Filialen waren vorgesehen. Sogar Starbucks auf den Skipisten waren im Gespräch.

Diese Expansionspläne scheinen nun auf Eis gelegt. Hungenberg-Nachfolgerin Jessica Dubois (41), seit November 2024 Chefin von Starbucks Schweiz, muss jetzt vielmehr die von oben verordneten Sparmassnahmen umsetzen. Alleine am Hauptsitz in den USA fallen 900 Jobs weg. Und auch in der Schweiz dürfte es noch zu weiteren Filialschliessungen kommen. Und allenfalls dann auch zu Entlassungen. 

Die Schweiz bleibe für Starbucks aber ein strategisch wichtiger Markt, betonte das Unternehmen Anfang Oktober gegenüber Blick. «Im Jahr 2025 hat Starbucks fünf neue Filialen eröffnet, und für Anfang 2026 ist eine weitere in Interlaken geplant – ein deutliches Zeichen für das langfristige Bekenntnis zum Schweizer Markt», so eine Sprecherin.

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