Erste Filialen per sofort zu – Angestellte zittern
So brutal waren die Starbucks-Schliessungen

Starbucks setzt den Rotstift an und schliesst unrentable Filialen. In der Schweiz wurden zwei Standorte in Zürich und Basel per sofort geschlossen. Die Mitarbeiter wurden überrascht. Sie wissen nicht, welche Filiale bleibt. Und welche noch geschlossen wird.
Publiziert: 15:33 Uhr
|
Aktualisiert: 15:46 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/7
Der Starbucks am Zürcher Stauffacher ist Geschichte. Seit Freitag ist die Filiale geschlossen.
Foto: Riccarda Campell

Darum gehts

  • Starbucks schliesst Filialen in der Schweiz und streicht Jobs am Hauptsitz
  • Zwei Filialen in Zürich und Basel wurden überraschend und sofort geschlossen
  • Starbucks hatte zuletzt 57 Standorte in der Schweiz, weitere Schliessungen erwartet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die US-Kaffeekette Starbucks muss sparen. Der Kaffee-Gigant aus Seattle setzt deshalb den Rotstift an. Er streicht am Hauptsitz 900 Jobs. Und schliesst weltweit Hunderte unrentable Standorte – auch in der Schweiz. Für die Angestellten kam diese Ankündigung überraschend. Sie wussten am Donnerstag bei einem Besuch von Blick in zwei Zürcher Filialen nichts vom harten Sparprogramm.

Auch gegen aussen kommunizierte Starbucks nur zurückhaltend. Noch sei nicht klar, welche der zuletzt 57 Standorte in der Schweiz schliessen müssen, sagte eine Sprecherin am Donnerstag auf Blick-Nachfrage. Jetzt wird klar: Sie hat geflunkert. Denn im Hintergrund waren der Knallhart-Umbau und die Filialschliessungen längst beschlossene Sache.

Nach zwei Jahren schon Geschichte

Bereits tags darauf haben zwei Filialen zugemacht, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Etwa am Zürcher Stauffacher, an bester City-Lage direkt neben dem McDonald's. Handwerker haben dort schon am Freitagnachmittag die Leuchtreklamen abmontiert und die Fenster abgeklebt. Nur ein Zettel an der Tür erinnert noch an Starbucks. «We're closed», steht darauf. Darunter ein QR-Code. Er verweist überraschte Kundinnen und Kunden an die übrigen 11 Filialen des US-Kaffeemultis in der Stadt Zürich.

Schnell ging es auch in Basel. Der Filiale an der Schifflände wurde schon am Freitag der Stecker gezogen. Handwerker kletterten auf eine Leiter und kratzten das Starbucks-Logo von der Scheibe. Erst im Juni 2023 wurde das Lokal eröffnet, als sechster Standort in Basel. Knapp zwei Jahre später ist es bereits wieder Geschichte. 

Gedrückte Stimmung

War es das schon mit Schliessungen? Wohl kaum. Das wissen auch die Angestellten. Die Stimmung ist gedrückt, als sich Blick am Montagmorgen in der Filiale an der Zürcher Europaallee umhört. Die Angestellten wurden nicht informiert, sie wissen nicht, wie es weitergeht. «Es könnte sein, dass auch wir schliessen müssen», sagt ein Angestellter zu Blick. «Die Chefs haben uns nichts gesagt.» Eine andere ergänzt: «Wenn es so ist, dann können wir eh nichts ändern. Und müssen uns nach einem neuen Job umsehen.»

Bei Starbucks will man nichts zu weiteren Schliessungen sagen. «Wir können uns zu einzelnen Standorten oder Details des Prozesses nicht äussern», meldet sich eine Sprecherin aus dem fernen Wien. «Starbucks hat kürzlich eine Überprüfung seines Filialportfolios vorgenommen und in diesem Zusammenhang die schwierige Entscheidung getroffen, einige Filialen in der Schweiz zu schliessen.» Es dürften also noch weitere Schliessungen folgen. Und zwar schon bald, beim Tempo, das der US-Kaffeegigant anschlägt.

Fragen, warum man die Angestellten nicht besser informiert hat und das Personal im Ungewissen lässt, beantwortet Starbucks nicht. Die Sprecherin sagt nur allgemein: «Starbucks setzt alles daran, möglichst viele Mitarbeitende weiterzubeschäftigen – sei es in anderen Filialen oder über Transfers zu Lizenzpartnern. Wo das nicht möglich ist, erhalten die Betroffenen umfassende Unterstützung, einschliesslich Abfindungspaketen und Massnahmen zur Förderung des Wohlbefindens.»

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Externe Inhalte
      Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
      Meistgelesen