Darum gehts
- 27 Prozent der Schweizer erwarten 2026 eine finanzielle Verbesserung
- Bei den 18- bis 35-Jährigen liegt der Wert gar bei 45 Prozent
- «Insgesamt überwiegt die Erwartung von Stabilität», so ein Comparis-Experte
Jetzt beginnen die besinnlichen Tage: Man feiert zusammen mit der Familie Weihnachten. Und viele haben danach bis Silvester frei, um etwas durchzuschnaufen und sich vom strengen Alltag zu erholen. Im Hinterkopf setzen sich dann erste Gedanken ans nächste Jahr fest. Wie wird wohl 2026? Zumindest was die finanzielle Zukunft anbelangt, schaut ein wachsender Teil der Schweizer Bevölkerung optimistisch aufs neue Jahr.
So erwarten 27 Prozent der Schweizer eine finanzielle Verbesserung – deutlich mehr als noch vor einem Jahr, wie aus einer Umfrage des Vergleichsportals Comparis unter 1039 erwachsenen Personen aus der Schweiz hervorgeht. Bei der Erhebung im letzten Jahr lag dieser Wert noch bei 22 Prozent. Gleichzeitig ist der Anteil der Menschen, die mit einer Verschlechterung rechnen, gesunken – von 27 Prozent auf aktuell 24 Prozent.
Das heisst auch: Die Hälfte der Bevölkerung ist überzeugt, dass sich ihre finanzielle Lage im kommenden Jahr nicht oder nur wenig ändern wird. «Mehr Leute hoffen auf Besserung. Die Grundhaltung bleibt aber zurückhaltend. Insgesamt überwiegt die Erwartung von Stabilität», sagt Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn.
Vor allem die Jungen hoffen auf besseren Lohn
Wer mit besseren Finanzen rechnet, setzt dabei in erster Linie auf mehr Einkommen – etwa durch einen höheren Lohn, einen Bonus oder einen besser bezahlten Job. «Die Menschen setzen auf ihre beruflichen Chancen», kommentiert Kuhn. «Das zeigt Vertrauen in den Arbeitsmarkt und auch, dass kaum mit strukturellen Entlastungen gerechnet wird», so Michael Kuhn. Das bedeutet: Nur wenige gehen davon aus, dass die Lebenshaltungskosten sinken werden.
Auffällig: Es sind vor allem die Jungen, die Optimismus ausstrahlen. In der Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen erwarten 45 Prozent für 2026 bessere Finanzen. Bei den 36- bis 55-Jährigen sind es noch 23 Prozent, bei den über 56-Jährigen lediglich 11 Prozent. Junge Erwachsene stehen oft noch am Anfang ihrer Karriere, während Ältere eher um ihren Job fürchten. «Ältere Personen wissen relativ genau, welche Einnahmen sie künftig haben werden», sagt Kuhn. «Das führt zu weniger Optimismus und oft zu einer realistischeren Einschätzung.»
Die aktuellen Lohnprognosen fürs nächste Jahr sind eher trüb. Die Konjunkturforschungsstelle KOF an der ETH rechnet für 2026 im Schnitt mit einer um die Teuerung bereinigten Mini-Lohnrunde von 0,3 Prozent. Im November ging die UBS von 0,5 Prozent mehr Reallohn aus. Zum Vergleich: In diesem Jahr sind die realen Löhne um 1,2 Prozent gestiegen.