Kommunikations-Panne beim Bund
Verwirrung um Zoll-Deal mit Trump – was gilt nun?

Die USA senken die Importzölle auf Schweizer Waren von 39 auf 15 Prozent. Der Bund kommunizierte fälschlicherweise, dass dies bereits rückwirkend ab dem 14. November gelten soll.
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Demnach würden die Zölle rückwirkend per 14. November auf 15 Prozent gesenkt werden – aber ob dem wirklich so ist und was Trump dazu meint, ist unklar.
Foto: IMAGO/UPI Photo

Darum gehts

  • USA senkt Importzölle auf Schweizer Waren rückwirkend auf 15 Prozent
  • Provisorische Vereinbarung zwischen Bern und Washington zur Zollsenkung getroffen
  • Schweizer Unternehmen verpflichten sich zu 200 Milliarden Dollar Investitionen bis 2028
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Überraschende Wende im Zollstreit mit den USA: Laut einem Reuters-Bericht hebt Washington die happigen Importzölle auf Schweizer Waren nicht nur deutlich – sondern sogar rückwirkend auf. Statt 39 Prozent sollen seit dem 14. November nur noch 15 Prozent gelten.

So zumindest stand es laut Reuters auch auf der Webseite des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco). «Die Verordnung über Einfuhrzölle tritt rückwirkend zum 14. November 2025 in Kraft.»

Allerdings: Kurz darauf ist die Meldung bereits wieder weg! Gegenüber Reuters wollte eine Seco-Sprecherin die Wende im Zollstreit nicht bestätigen. Stellt sich die Frage: Haben die Beamten voreilig informiert – oder gar einen fehlerhaften oder unfertigen Entwurf publiziert?

Das Wirtschaftsdepartement von Guy Parmelin (66) wollte diese Meldung gegenüber der NZZ aber nicht bestätigen. «Die Reuters-Meldung beruht auf einem fälschlicherweise publizierten (inzwischen wieder zurückgezogenen) Hinweis auf eine Webseite der Bundesverwaltung, die noch nicht aktiv ist», schreibt ein Sprecher. 

Die Bundesverwaltung habe Inhalte «für verschiedene Varianten» vorbereitet, könne aber derzeit keine davon bestätigen. Die Behörde werde in der Sache zu gegebener Zeit aktiv kommunizieren, sagt ein Sprecher zu Blick.

Das ist der Deal

Die Senkung wäre Teil einer provisorischen Vereinbarung, die Bern und Washington Mitte November abgeschlossen haben. Im Gegenzug verpflichteten sich Schweizer Unternehmen, bis Ende 2028 rund 200 Milliarden Dollar in den USA zu investieren. Zustande kam der Deal erst, als eine hochrangige Delegation von Schweizer Milliardären Donald Trump im Oval Office besucht hat. Und nach einem Gespräch von Wirtschaftsminister Guy Parmelin (66) mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer (46). 

Die USA hatten die drakonischen 39-Prozent-Zölle am 1. August eingeführt – mit Verweis auf das Handelsdefizit gegenüber der Schweiz. Es waren die höchsten Strafzölle, die die Trump-Regierung je gegen ein europäisches Land verhängte. Die Zölle von 39 Prozent sorgten hierzulande für grosse Verunsicherung.

+++ Update folgt +++

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