Darum gehts
- UBS-CEO Ermotti warnt vor Abschottung als Reaktion auf US-Strafzölle
- Ermotti betont Bedeutung der Schweiz für UBS und lehnt Verkleinerung ab
- Zollsenkung von 39 auf 15 % wird als nicht ausreichend angesehen
Viele Worte hat UBS-CEO Sergio Ermotti (65) über den neuen US-Präsidenten Donald Trump (79) noch nicht verloren. Muss er auch nicht, denn: Die UBS ist von Trumps Zollhammer weniger stark betroffen wie andere Schweizer Grosskonzerne, die im Exportgeschäft tätig sind. Trotzdem zirkulierte im August die Idee, dass Ermotti als Chef der Grossbank UBS mit Trump höchstpersönlich verhandeln soll.
Jetzt hat sich Ermotti zu den Strafzöllen gegen die Schweiz geäussert. Er warnt vor einer Abschottung als Reaktion darauf. Der von Trump ausgerufene «Liberation Day» und die daraus folgenden Zölle beschäftigten die Grossbank durchaus sehr, sagte Ermotti am Freitag an einer Veranstaltung des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse. «Wir müssen uns auf schwierige Zeiten vorbereiten.» Viele der Kunden des Instituts seien direkt betroffen.
«15 Prozent Zölle sind keine Good News»
«Wenn die Zölle von 39 auf 15 Prozent sinken, sind das noch keine Good News», sagte Ermotti weiter. Die Situation sei dann einfach weniger schlecht. Doch: «Ich bin zuversichtlich, dass der Bundesrat eine Lösung finden wird. Wir dürfen nicht mit Isolationismus antworten.»
Ähnlich klingt es von Economiesuisse-Präsident Christoph Mäder: «Die hohen Zölle sind eine massive Belastung für unsere Wirtschaft.» Nun gehe es darum, als Wirtschaft zusammenzuhalten. «Nur so können wir diese unsicheren Zeiten meistern.»
Ermotti gibt sich kämpferisch
Neben den US-Zöllen war auch die vom Bundesrat geforderte höhere Eigenmittelquote für die UBS Thema. «In Bundesbern sind nicht alle gegen uns», sagte Ermotti. Es gebe eine Bereitschaft, zuzuhören. «Ich glaube, wir werden eine Lösung finden. Leider sind wir noch nicht dort», so Ermotti weiter.
Zudem betonte er die Bedeutung der Schweiz für die Grossbank. «Unsere Swissness hilft uns, erfolgreich zu sein, und wir wollen alles tun, um weiterhin erfolgreich als global tätige Schweizer Bank zu sein.» Eine Verkleinerung der Bank sei keine Strategie.
Auch Mäder warnt vor zu viel Regulierung für die Grossbank. «Wenn wir den Finanzplatz mit Überregulierung schwächen, schwächen wir die ganze Wirtschaft.» Eigentlich hätte auch Wirtschaftsminister Guy Parmelin am Anlass teilnehmen sollen. Doch dieser hat wegen einer US-Reise kurzfristig abgesagt. «Er hat die richtigen Prioritäten gesetzt», fand Mäder.