Darum gehts
- Uber-Fahrer in Zürich protestieren am Montag gegen Arbeitsbedingungen und Vergütung
- Uber sieht keine grösseren Auswirkungen und betont die Autonomie der Fahrer
- Bis zu 1000 Fahrer werden zwischen acht und neun Uhr streiken
Die Uber-Fahrer in Zürich sind sauer: Sie wollen am Montag zu einem Protest zusammenkommen, um auf die aktuellen Arbeits- und Vergütungsbedingungen beim US-Fahrdienst aufmerksam zu machen. Bis zu 1000 Fahrer würden zwischen acht und neun Uhr beim Parkplatz Albisgütli streiken, heisst es in einem Schreiben. Und wie Blick weiss: Den ganzen Tag wollen die Protestler zudem keine Fahrten annehmen.
Droht damit Anfang nächster Woche ein Uber-Chaos in der grössten Stadt der Schweiz? Zumindest der US-Fahrdienst aus dem Silicon Valley schaut der Aktion gelassen entgegen. «Wir erwarten für Montag keine grösseren Auswirkungen auf die Verfügbarkeit unseres Angebots», teilt Uber Blick mit.
So antwortet Uber auf die Vorwürfe
Als Grund für ihre Protestaktion nennen die Uber-Fahrer im Schreiben «sinkende Fahrpreise, steigende Betriebskosten und zunehmende Konkurrenz durch Fahrer aus anderen Kantonen und aus dem europäischen Ausland». Die berufliche Situation habe sich dadurch weiter verschärft. Zugespitzt hat sich die Lage der Fahrer offenbar aufgrund eines Preiskampfs von Uber mit dem Mobilitätsunternehmen Bolt. Das estnische Unternehmen bietet seit Mai 2024 ebenfalls Fahrdienste an. Der US-Marktführer soll wegen der neuen Konkurrenz die Preise gesenkt haben, was auch die Verdienste der Fahrer mindere, so der Vorwurf.
Auf Anfrage spricht Uber von einem «grundlegend neuen Modell», das man aufgebaut habe, um die Autonomie der Fahrer weiter zu stärken. Dazu muss man wissen: Die Fahrer sind nicht direkt bei Uber als Mitarbeitende angestellt, sondern agieren als selbstständige Unternehmer. «Selbstständige, lizenzierte Fahrerinnen und Fahrer haben die Möglichkeit, ihre individuellen Preise jederzeit anzupassen. So können sie eigenständig auf Marktdynamiken reagieren», teilt ein Uber-Sprecher mit. Und weiter: «Es gibt bei uns keine Verpflichtung, Fahrtanfragen anzunehmen. Wir kennen auch kein Konkurrenzverbot.»
«Wissen, wie wichtig der Erfolg unabhängiger Fahrer ist»
In der Stellungnahme betont Uber zudem, sich dafür einzusetzen, dass ihre App die attraktivste Plattform für lizensierte professionelle Fahrer bleibe. Denn: «Wir wissen, wie wichtig der Erfolg unabhängiger Fahrer für den Erfolg unserer Plattform ist.»
Bei den Fahrern selbst scheint Uber derzeit nicht auf Gegenliebe zu stossen. Was sie derzeit über ihren Job denken, bringt Daniel Zoricic (51) von der Gewerkschaft Syna auf den Punkt: «Bei den aktuellen Preisen von Uber kann man nicht mehr von einem Verdienst reden. Da legen die Fahrerinnen und Fahrer drauf.»