Das bewirken Strafzölle
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In 90 Sekunden erklärt:Das bewirken Strafzölle

Swissmem schlägt Alarm
Wenn hohe US-Zölle kommen, beendet jede vierte Industrie-Firma ihr US-Geschäft

Die USA ist für die Schweizer Industrie das zweitwichtigste Exportland. Die hohen US-Zölle würden die Branche hart treffen. Trotzdem knicken die hiesigen Firmen nicht vor Donald Trump ein.
Publiziert: 14:36 Uhr
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Aktualisiert: 14:50 Uhr
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Eine neue Umfrage von Swissmem zeigt überraschende Ergebnisse.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • US-Zölle bedrohen Schweizer Tech-Industrie
  • Mehrheit der Unternehmen plant keine Produktion in den USA
  • 25 Prozent der Tech-Industrie würden bei hohen Zöllen nicht mehr in USA exportieren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Schon vor Donald Trumps (78) einberufenem «Liberation Day» und den exakten Zoll-Ankündigung hatten die Swissmem-Chefs keine guten Worte für den US-Präsidenten übrig. Sie sprachen von einem «Albtraum» und «Worst-Case-Szenario» mit «drastischen Folgen». Der Verband der Schweizer Tech-Industrie weiss: Wenn die Zölle in der Höhe von 31 Prozent kommen, trifft das die Branche hart.

Eine neue Umfrage von Swissmem, welche der «Schweiz am Wochenende» vorliegt, zeigt das Ausmass. Bleibt die USA konsequent und belegt die Schweiz nach der 90-tägigen Schonfrist mit dem hohen Einfuhrzoll, dürften 13 Prozent das Geschäft mit den USA definitiv beenden. Weitere 13 Prozent würden «starke Auswirkungen» verspüren, weil sie die Zölle praktisch nicht auf die Kunden überwälzen können. Swissmem-Präsident Martin Hirzel (55) erklärt allerdings, dass auch deren US-Geschäft ein Ende nehmen würde. Aufgrund der tiefen Margen resultiere ein Minusgeschäft – oder eben gar kein Geschäft. Heisst: Kommen die Zölle, würde ein Viertel der Tech-Industrie nicht mehr in die USA exportieren.

75 Prozent spielen nicht mit

Und das, obwohl der amerikanische Markt sehr wichtig für die Schweiz ist. Mit einem Exportanteil von 15 Prozent ist die USA nach Deutschland das zweitgrösste Abnehmerland der Branche. Trotzdem machen die Schweizer Firmen bei Trumps Zollwahn nicht mit. Gemäss dem Bericht denken drei von vier Unternehmen nicht daran, eine Produktion in den Staaten aus- oder neu aufzubauen. Das ist eine deutliche Abfuhr. Nur für fünf Prozent ist eine Investition bereits fix.

Selbst für Verbandspräsident Hirzel ist das ein überraschend klares Ergebnis. Er macht dafür vor allem wirtschaftliche und nicht politische Gründe geltend. «Die USA sind für uns ein schwieriger Industriestandort», zitiert ihn die «Schweiz am Wochenende». Alles, was die Firmen hierzulande ausmacht, fehle auf der anderen Seite des Atlantiks: Fachkräfte, eine gute Berufsbildung und Loyalität gegenüber der Firma.

Hoffnung ruht auf Politik

Swissmem ist nicht der erste Verband, der bei der Einführung der hohen US-Zölle mit drastischen Konsequenzen rechnet. Bereits der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse warnte. So wäre jede zweite Firma «stark negativ» von den US-Abgaben betroffen – jede fünfte sogar sehr stark. 50 Prozent der Schweizer Firmen gehen zudem von einem Nachfragerückgang aus. 

Kein Wunder ist die Hoffnung auf die Politik gross. Am Freitag trafen sich Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) und Wirtschaftsminister Guy Parmelin (65) mit US-Finanzminister Scott Bessent (63). Die USA sollen vorerst auf eine weitere Erhöhung der Zölle gegenüber der Schweiz verzichten. Gegenüber der «Schweiz am Wochenende» ist für Martin Hirzel aber klar: «Wir brauchen eine Verhandlungslösung.»

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