Darum gehts
- Viele US-Firmen erwarten weniger Gewinn oder verzichten auf Prognosen
- Apple fürchtet Kosten von 900 Millionen Dollar wegen der Zölle
- General Motors erwartet 5 Milliarden Dollar weniger Gewinn
In den ersten drei Monaten des Jahres ist die US-Wirtschaft überraschend geschrumpft. Und auch die weiteren Aussichten für die grösste Volkswirtschaft der Welt sind nicht rosig. Wegen der Zölle und Zolldrohungen von Präsident Donald Trump (78) droht den USA eine Rezession. Davon spricht man, wenn die Wirtschaft zwei Quartale in Folge schrumpft.
Trump selber spricht gern von einer «Übergangsphase», nach der die USA die «grossartigste Wirtschaft aller Zeiten» haben würden. Doch die Quartalsberichte vieler US-Firmen zeigen ein anderes Bild. Viele erwarten weniger Gewinn oder verzichten aktuell ganz auf eine Prognose, wie die deutsche ARD berichtete. So gross ist die Unsicherheit angesichts des Zickzackkurses der Regierung bezüglich der Zölle. Unter anderem folgende bekannte Unternehmen stellen sich auf harte Zeiten ein:
Amazon
Der weltgrösste Onlinehändler steigerte zwar Gewinn und Umsatz. Doch die Prognose für das zweite Quartal ist weniger gut. Amazon erwartet «nur» noch einen Gewinn von 13 bis 17,5 Milliarden Dollar, Analysten hatten mit mehr gerechnet. Amazon-Gründer Jeff Bezos (61) zog zudem die Wut von Trump auf sich, weil er bei gewissen Waren angeben wollte, wie stark die Zölle beim Endpreis ins Gewicht fallen. Nach einem Anruf von Trump knickte Bezos aber schnell ein.
Apple
Auch der iPhone-Konzern lieferte im ersten Quartal noch ab. Doch im zweiten Quartal fürchtet Apple Kosten von 900 Millionen Dollar (750 Millionen Franken) wegen der Zölle, wie CEO Tim Cook (64) dem Sender CNBC sagte. Eine Prognose für die Zeit ab Juli sei zudem «sehr schwierig». Dann läuft Trumps Zollpause aus. Apple plant, künftig alle iPhones für den US-Markt in Indien statt in China herzustellen. Trumps Zölle gegen China sind mit 145 Prozent weltweit die grössten. Ein Teil der Zölle auf Elektrogeräte ist aber vorübergehend ausgesetzt.
General Motors
Autohersteller wie General Motors (GM) leiden besonders unter Trumps Zollpolitik. Viele Teile stammen von Zulieferern aus dem Ausland. Sie überquere teils gleich mehrfach die Grenze. Am Samstag traten Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Autoteile in Kraft. GM rechnet mit Kosten von 4 bis 5 Milliarden Dollar durch alle US-Zölle. Statt 15,7 Milliarden Dollar könnte der Jahresgewinn auf 10 bis 12,5 Milliarden Dollar sinken, schrieb Konzernchefin Mary Barra (63) in einem Brief an die Aktionäre laut Agenturberichten.
Harley-Davidson
Der Motorradhersteller hat den Finanzausblick für dieses Jahr gleich ganz zurückgezogen. Harley-Davidson leidet nicht nur unter den US-Zöllen, sondern könnte auch zum Ziel von Gegenzöllen der EU werden. Bereits in Trumps erster Amtszeit bestrafte die EU unter anderem Harley-Davidson, als der US-Präsident hohe Zölle auf Stahl- und Aluminium verhängte.
Wie geht es den Schweizer Firmen? Was läuft an der Wall Street? Und wie entwickelt sich der Goldpreis? Wir halten dich über die neusten Entwicklungen an den Märkten auf dem Laufenden – hier im Liveticker.
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McDonald's
Die Burgerkette ist von Trumps Industriezöllen zwar nicht direkt betroffen. Doch dafür bekommt McDonald's die Verunsicherung der Konsumenten zu spüren. Umsatz und Gewinn gingen im ersten Quartal um 3 Prozent zurück. Besonders stark war der Rückgang in den USA. Aus Angst vor einem möglichen Teuerungsschub geben die Amerikanerinnen und Amerikaner weniger Geld für Fast Food aus. Eine Rezession würde McDonald's schwer schaden.
Nike
Viele US-Schuhhersteller produzieren in Asien. Ihnen drohen massive zusätzliche Zölle. Die Handelsgruppe Footwear Distributors & Retailers of America (FDRA) fordert von Trump in einem Schreiben eine Zollbefreiung für Schuhmarken wie Nike, Adidas America und Skechers, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Laut den Schuhhändlern ist die Branche bereits ohne die neuen Zölle mit hohen Zöllen von 20 Prozent bis 37,5 Prozent konfrontiert. Nike ist besonders betroffen: Die Firma produziert vor allem in China (Zölle von 145 Prozent) und Vietnam (ausgesetzte Zölle von 46 Prozent).
Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlusts des eingesetzten Kapitals.
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