Schärfere Kontrollen an der Grenze
Zehn Sicherheitstipps für USA-Reisende

In der Ära Trump sind die Einreisekontrollen härter: Grenzbeamte durchforsten am Flughafen elektronische Geräte. Wie du dich am besten darauf vorbereiten kannst.
Publiziert: 26.05.2025 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2025 um 14:28 Uhr
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An der US-Grenze wird wieder mehr kontrolliert.
Foto: IMAGO/Bihlmayerfotografie

Darum gehts

  • US-Beamte durchsuchen elektronische Geräte von Einreisenden an der Grenze
  • Kritische Nachrichten können zur Verweigerung der Einreise führen
  • 2024: 420 Millionen USA-Reisende, 47'000 Gerätekontrollen durchgeführt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Valentin Grünig
Beobachter

Chatverläufe, Social-Media-Profile, Fotos – US-Beamte durchsuchen an der Grenze elektronische Geräte von Einreisenden. Wenn ihnen etwas missfällt, verhindern sie die Einreise. Einem französischen Forscher ist das im März auf dem Weg an einen Kongress in Texas passiert: Die Zollbeamten fanden Trump-kritische Nachrichten in seinen Chats und liessen ihn nicht in die USA einreisen.

Artikel aus dem «Beobachter»

Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.

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Im Jahr 2024 reisten etwa 420 Millionen Menschen in die USA. Dabei wurden in rund 47’000 Fällen elektronische Geräte kontrolliert. Das zeigen Zahlen der US-Grenzschutzbehörde (US Customs and Border Protection, CBP). Sie verzeichnet bei den Kontrollen seit Januar 2025 einen Anstieg von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut «Financial Times» hat die Anzahl der Grenzkontrollen von Januar bis Mitte Mai bereits die Zahlen der ersten Hälfte des Jahres 2024 übertroffen.

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) engagiert sich für Grundrechte im digitalen Raum. In einem Leitfaden für Reisende in die USA gibt die Nichtregierungsorganisation Tipps zur Einfuhr von Handys und Laptops in die Vereinigten Staaten: 

Die zehn Sicherheitstipps

1. Bei Geschäftsreisen hinter dem Arbeitgeber verstecken

Arbeitgeberrichtlinien schützen Reisende und sensible Daten über Grenzkontrollen hinaus. Lasse dir vor Reisen in die USA von deinem Arbeitgeber schriftlich bestätigen, dass du keinen Zugriff auf gewisse Daten auf deinem Gerät hast.

2. Die Zeit für Digital Detox nutzen oder das Smartphone nachschicken

Lasse deine elektronischen Geräte zu Hause oder lasse dir diese per Post nachsenden. So können Grenzbeamte sie nicht bei deiner Einreise ins Land untersuchen.

3. Temporäre Geräte nutzen

Besorge dir ein Ersatzgerät und lade nur Informationen darauf, die du für deine Reise benötigst. Viele Unternehmen setzen auf diese Methode.

4. Clouds und Flugmodus einschalten

Verlagere Informationen auf Cloud-Dienste und schalte den Flugmodus ein. So minimierst du die Daten, die du tatsächlich bei dir hast.

5. Nicht ganz leere Geräte mitnehmen

Lösche, was du während deines Aufenthalts in den Vereinigten Staaten nicht brauchst. Du kannst dein Gerät auch zurücksetzen. Grenzbeamte finden es aber möglicherweise verdächtig, wenn alle deine Daten vor dem Überqueren der Grenze gelöscht wurden.

6. Privat browsen

Nutze den privaten Browsermodus, der den Verlauf nicht auf dem Gerät speichert. So finden Grenzwächter schlechter heraus, was du online gemacht hast.

7. Bilder löschen oder woanders sichern

Handykameras sind nicht verschlüsselt. Es gibt also kaum technische Mittel, die Inspektion von Fotos zu verhindern. Die Lösung hier: Fotos löschen oder auf einen Cloud-Speicher verschieben.

8. Geräte ausschalten

Schalte alle deine Geräte aus, bevor du an einer US-Grenze ankommst. Dies verhindert eine Vielzahl von Hightech-Angriffen auf Verschlüsselungen. Die funktionieren nur, wenn ein Gerät eingeschaltet ist.

9. Keine Daten verstecken

Verzichte darauf, Grenzbeamte zu täuschen oder irrezuführen. Sie könnten das absichtliche Verstecken von Daten als Lügen ansehen. Und einen US-Grenzbeamten zu belügen, ist ein schwerwiegendes Verbrechen.

10. Privatsphäre-Modus bei Social-Media- und Onlineaccounts anpassen

Wenn du es unangenehm findest, dass die US-Regierung deine Social-Media-Beiträge überprüft, schalte deine Accounts privat. Wenn du sichergehen willst, deinstallierst du die entsprechenden Apps und löschst den Browserverlauf.

1. Bei Geschäftsreisen hinter dem Arbeitgeber verstecken

Arbeitgeberrichtlinien schützen Reisende und sensible Daten über Grenzkontrollen hinaus. Lasse dir vor Reisen in die USA von deinem Arbeitgeber schriftlich bestätigen, dass du keinen Zugriff auf gewisse Daten auf deinem Gerät hast.

2. Die Zeit für Digital Detox nutzen oder das Smartphone nachschicken

Lasse deine elektronischen Geräte zu Hause oder lasse dir diese per Post nachsenden. So können Grenzbeamte sie nicht bei deiner Einreise ins Land untersuchen.

3. Temporäre Geräte nutzen

Besorge dir ein Ersatzgerät und lade nur Informationen darauf, die du für deine Reise benötigst. Viele Unternehmen setzen auf diese Methode.

4. Clouds und Flugmodus einschalten

Verlagere Informationen auf Cloud-Dienste und schalte den Flugmodus ein. So minimierst du die Daten, die du tatsächlich bei dir hast.

5. Nicht ganz leere Geräte mitnehmen

Lösche, was du während deines Aufenthalts in den Vereinigten Staaten nicht brauchst. Du kannst dein Gerät auch zurücksetzen. Grenzbeamte finden es aber möglicherweise verdächtig, wenn alle deine Daten vor dem Überqueren der Grenze gelöscht wurden.

6. Privat browsen

Nutze den privaten Browsermodus, der den Verlauf nicht auf dem Gerät speichert. So finden Grenzwächter schlechter heraus, was du online gemacht hast.

7. Bilder löschen oder woanders sichern

Handykameras sind nicht verschlüsselt. Es gibt also kaum technische Mittel, die Inspektion von Fotos zu verhindern. Die Lösung hier: Fotos löschen oder auf einen Cloud-Speicher verschieben.

8. Geräte ausschalten

Schalte alle deine Geräte aus, bevor du an einer US-Grenze ankommst. Dies verhindert eine Vielzahl von Hightech-Angriffen auf Verschlüsselungen. Die funktionieren nur, wenn ein Gerät eingeschaltet ist.

9. Keine Daten verstecken

Verzichte darauf, Grenzbeamte zu täuschen oder irrezuführen. Sie könnten das absichtliche Verstecken von Daten als Lügen ansehen. Und einen US-Grenzbeamten zu belügen, ist ein schwerwiegendes Verbrechen.

10. Privatsphäre-Modus bei Social-Media- und Onlineaccounts anpassen

Wenn du es unangenehm findest, dass die US-Regierung deine Social-Media-Beiträge überprüft, schalte deine Accounts privat. Wenn du sichergehen willst, deinstallierst du die entsprechenden Apps und löschst den Browserverlauf.

Wie also reagieren, wenn ein Grenzbeamter Sie auffordert, ihm dabei zu helfen, Ihre eigene digitale Privatsphäre zu verletzen? Laut EFF ist dies eine Frage, die je nach Ausgangslage und Herkunft unterschiedlich beurteilt werden muss.

Green-Card-Inhaber ebenfalls betroffen

US-Bürger dürfen so oder so einreisen. Ausländischen Besuchern, die nicht kooperieren, kann die Einreise untersagt werden. Auch Green-Card-Inhaber müssen sich bei einer Verweigerung auf komplizierte Fragen bezüglich ihres Aufenthaltsstatus gefasst machen.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) rät USA-Reisenden, sich frühzeitig bei der Botschaft der Vereinigten Staaten in Bern über die genauen Bestimmungen zu informieren: «Bei einem Verstoss gegen die Vorschriften droht eine Rückweisung, Festnahme oder Inhaftierung.»

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