«Haben den Auftrag an Siemens erteilt»
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CEO Ducrot zu SBB-Entscheid:«Haben den Auftrag an Siemens erteilt»

Peter Spuhler kritisiert Auftrag an deutschen Konkurrenten scharf
Stadler Rail prüft Rekurs gegen SBB-Auftrag an Siemens

Siemens darf über 100 S-Bahn-Züge für die SBB bauen. Dagegen erwägt Stadler Rail jetzt einen Rekurs. Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler kritisiert die Bewertung als unverständlich und vermutet gar eine Benachteiligung.
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Darum gehts

  • Stadler Rail erwägt Rekurs gegen SBB-Entscheid für Siemens-Doppelstockzüge
  • Peter Spuhler kritisiert Bewertung bei Softfaktoren wie Nachhaltigkeit und Instandhaltung
  • Siemens erhielt Zuschlag für 116 neue Doppelstockzüge im Wert von 2,1 Milliarden Franken
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Die SBB haben entschieden: Der 2-Milliarden-Auftrag für 116 neue Doppelstockzüge geht an Siemens – und nicht an Stadler. Gebaut werden die Züge im Siemens-Werk in Krefeld (D). Für die Thurgauer Stadler Rail und Patron Peter Spuhler (66) ist das ein herber Schlag. Gerade für die «Schweizer Angestellten» sei man «sehr enttäuscht», hiess es am Freitag in einer ersten Stellungnahme. 

Der Stachel sitzt auch noch am Sonntag tief. In einem Interview mit der «SonntagsZeitung» macht Spuhler keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. Er weist daraufhin, dass man nur 0,6 Prozent teurer gewesen sei – und in gewissen anderen Punkten «zu tief» bewertet worden sei. Etwa bei Nachhaltigkeit und Instandhaltung. «Für mich ist das unverständlich, und es sieht danach aus, als ob wegen der knappen Preisdifferenz versucht wurde, den Entscheid mit solchen Bewertungen zu untermauern», sagte Spuhler weiter.

«Wir alle haben gehofft»

Spuhler erklärte weiter, man werde die Bewertungsmatrix der SBB «seriös analysieren» und innert 20 Tagen einen Rekurs beim Verwaltungsgericht St. Gallen einreichen, falls sich der Verdacht einer zu tiefen Bewertung bestätige. «Wir werden zu den nötigen Rechtsmitteln greifen», so Spuhler.

Weiter kritisierte er, dass das bewährte Stadler-Konzept gegenüber einem neuen Siemens-Zug benachteiligt worden sei. «Der Schock sitzt wirklich tief bei allen 6000 Stadler-Mitarbeitern, auch bei unseren über 200 Lieferanten aus der ganzen Schweiz. Wir alle haben gehofft, dass wir diesen grossen Auftrag in der Schweiz halten können», sagte Spuhler weiter.

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