Neuer Zoff im Detailhandel
Lindt will keine Schoggi bei Aldi und Lidl verkaufen

Lindt & Sprüngli lehnt eine Zusammenarbeit mit Aldi und Lidl ab. CEO Adalbert Lechner kritisiert das Geschäftsmodell der Discounter scharf. Er befürchtet eine Entwertung der Marke durch Tiefpreisangebote der Discounter. Und beliefert sie deshalb nicht.
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Lindt-CEO Adalbert Lechner kritisiert in einem Interview die Discounter Aldi und Lidl.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Lindt & Sprüngli lehnt Zusammenarbeit mit Discountern Aldi und Lidl ab
  • Lindt-CEO kritisiert Geschäftsmodell der Discounter und schützt Markenimage
  • Neue Tokio-Style-Schokolade mit Matcha soll Markenfamilie mit Dubai-Schokolade bilden
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Schoggihersteller Lindt & Sprüngli aus Kilchberg ZH legt sich mit den grossen deutschen Discountern an. Er lehnt eine Zusammenarbeit mit Aldi und Lidl ab, wie CEO Adalbert Lechner (64) in einem Interview mit der «Zeit» sagt. «Sonst enden wir bei immer mehr und stärkeren Sonderangeboten und entwerten unsere Marke.»

Discounter würden sich nur auf wenige sehr beliebte Produkte konzentrieren und diese zum Tiefstpreis anzubieten, kritisiert er das Geschäftsmodell von Aldi und Lidl. Das sei für Lindt ein Problem. Etwa, weil bei den Lindor-Kugeln die roten mit Milchschokolade die mit Abstand beliebteste Geschmacksrichtung seien. In einem Supermarkt stünden noch sieben weitere Lindor-Sorten im Regal, so Lechner.

«Wenn ich jetzt die rote Lindor-Kugel an einen Discounter gebe, der die zum Tiefpreis verschleudert, setze ich meine guten anderen Handelspartner unter Druck, auch alle anderen Sorten im Preis zu senken, obwohl die aufgrund der Sortimentsvielfalt deutlich höhere Kosten haben. Das wollen wir nicht», sagte Lechner im «Zeit»-Interview. Lidl, Aldi Nord und Aldi Süd wollten sich im Bericht nicht äussern.

Markenfamilie mit Dubai-Schoggi

Hoffnungen auf sinkende Preise macht der Lindt-CEO Schoggifans keine. «Selbst wenn der Kakaopreis sinken sollte, erwarte ich nicht, dass die Preise für Schokolade sinken», sagte er. Grosse Pläne hat er dafür mit der neuen Tokio-Style-Schokolade mit Matcha. Derzeit sei diese noch handgemacht.

Die Idee sei aber, dass sie später mit der Dubai-Schokolade eine Markenfamilie bilde. «Matcha ist vom Trend sogar noch stärker. Dubai-Schokolade war so ein Peak, da ging die Nachfrage steil nach oben. Bei Matcha steigt die Kurve kontinuierlich», so Lechner. Es gebe derzeit eine «riesige Fangemeinde für Matchatee: Die machen Pilates, gehen zum Yoga und trinken Matcha.»

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