Darum gehts
- Migros plant bis 2029 den grössten Ausbau mit 140 neuen Filialen
- Filialen werden kleiner, um näher an Kundinnen und Kunden zu sein
- Aktuell sind 1000 Stellen und 850 Lehrstellen unbesetzt in der Migros
Die Migros machte in den letzten Jahren ihren grössten Umbau der Geschichte durch. Sie trennte sich von Fachmärkten wie Do it + Garden, SportX, Melectronics und Micasa. Auch Hotelplan wurde verkauft. 1300 Mitarbeitende waren betroffen. «Die grossen Veränderungen sind nun vollzogen», sagt die Präsidentin des orangen Riesen Ursula Nold (56) im Interview mit der «Schweiz am Wochenende».
Jetzt will die Migros wieder voll durchstarten. Bis ins Jahr 2029 will der Detailhändler 140 neue Filialen eröffnen. «Es ist der grösste Ausbau, den das Unternehmen je in so kurzer Zeit vollzogen hat», so Nold. Dafür braucht es neue Mitarbeitende. «Wir sind wieder am Investieren. Jährlich stellen wir über 1000 neue Mitarbeitende ein.»
Kleinere Filialen als üblich
So seien auch aktuell rund 1000 Jobs und 850 Lehrstellen offen. Die Migros spürt dabei die fehlenden Fachkräfte – vor allem bei Bäckern, Metzgern, Lastwagenchauffeuren und in technischen Berufen, wie die Migros-Präsidentin gegenüber der Zeitung erklärt.
Die neuen Filialen fallen dabei eher kleiner aus, als sich das Kundinnen und Kunden der Migros gewohnt sind. Das hat gute Gründe. «Wir wollen näher zu den Menschen, in die Quartiere. Wir werden rund 200'000 zusätzliche Haushalte besser erreichen.» Zudem gewinnen kleinere Formate gemäss Nold an Bedeutung, da sich das Einkaufsverhalten verändert hat. «Viele Kundinnen und Kunden machen heute keine Wocheneinkäufe mehr, sondern kaufen häufiger und gezielter ein, oft nach der Arbeit.»