Auch die Migros zieht aus
Rapperswiler Einkaufstempel ist jetzt ein Geister-Shoppi

Ein Geschäft nach dem anderen schliesst in einem Einkaufszentrum in Rapperswil-Jona SG. Per Ende Jahr zieht auch die Migros aus. In einen Shoppingrausch verfällt direkt beim Bahnhof längst niemand mehr.
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Die Tage des Rapperswiler Shoppingcenters beim Bahnhof sind gezählt.
Foto: PD

Darum gehts

  • Einkaufszentrum in Rapperswil-Jona steht fast leer, Migros gibt Standort auf
  • Mehrere Geschäfte haben geschlossen, Laufkundschaft bleibt aus
  • Neubau für 40 Millionen Franken geplant, Baubeginn Anfang 2027
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

In Rapperswil-Jona SG zeigt sich die Krise im Einzelhandel deutlich. Ein Einkaufszentrum steht fast leer, nachdem mehrere Geschäfte dichtgemacht haben. An bester Lage, am Rande der Altstadt, direkt beim Bahnhof. Zuletzt hat der Buchhändler Ex Libris dichtgemacht – trotz Vertrag bis Ende 2026. Einen Nachmieter gibts nicht.

Der Elektronikhändler Melectronics und das Sportfachgeschäft Sport X haben die Rollläden bereits für immer runtergelassen. Im März machte der Caritas-Laden zu. Selbst der Kiosk ist seit kurzem Geschichte. Etwas trinken oder essen kann man auch nicht mehr im Rapperswiler Shoppingtempel. Das Restaurant im Erdgeschoss ist im Mai pleitegegangen.

Laufkundschaft bleibt aus

Jetzt hat auch die Migros genug. Und gibt den Standort mitten in Rapperswil auf, wie die «Linth-Zeitung» berichtet. Ende Jahr ist Schluss, obwohl die Migros noch einen Vertrag bis Ende 2026 hat. In den Shoppingrausch kommt bei all den verwaisten Flächen, leeren Schaufenstern und verschlossenen Türen nämlich niemand mehr. Kurz: Es «tötelet». Die vielen Schliessungen hätten Auswirkungen auf die Laufkundschaft gehabt, sagte schon Ex-Libris-Chef Daniel Röthlin.

Das hat man auch beim orangen Riesen gemerkt. Und handelt. «Die Umsätze in der wenig belebten Immobilie haben sich laufend zurückentwickelt und sind nicht mehr zufriedenstellend», sagt eine Migros-Sprecherin der «Südostschweiz». Immerhin: Jobs gehen keine verloren. Die neun Mitarbeitenden würden in Migros-Filialen in der Umgebung eingesetzt, sagt sie.

Neue Wohnungen in Bahnhofsnähe

Ohne Migros wirds definitiv still im Shoppingtempel aus den Siebzigern. Übrig bleiben nur ein Fingernagelstudio im Parterre, ein Secondhandshop im Untergeschoss sowie ein Gesundheits- und ein Finanzdienstleister im 1. Stock. Die Tage des Rapperswiler Einkaufszentrums sind aber längst gezählt. Die Eigentümerin Swiss Prime Anlagestiftung plant einen Abriss und Neubau für 40 Millionen Franken. Anfang 2027 sollen die Bagger auffahren. Im Neubau sind weniger Gewerbeflächen geplant. Wohnungen in Bahnhofsnähe sollen dem morbiden Bau neues Leben einhauchen.


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