Nach nur 3 Jahren ist Schluss
Appenzeller Hoteldirektorin räumt ihren Schreibtisch – per sofort

Überraschender Führungswechsel im Hotel Heiden: Direktorin Beatrice Forster verlässt das luxuriöse Haus mit 4 Sternen hoch über dem Bodensee per sofort. Und das trotz guter Auslastung und positiver Resonanz während der Fussball-Euro. Die Gründe bleiben im Dunkeln.
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Das Hotel Heiden im Appenzellerland hat 57 Zimmer und Suiten.
Foto: PD

Darum gehts

  • Hotel Heiden: Überraschender Abgang der Direktorin trotz guter Auslastung
  • Verwaltungsrat schweigt zu Gründen, interimistische Führung übernimmt
  • Luxusresort in Gonten AI: Investor übernimmt nach 120 Millionen Franken Investition
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Im Sommer war die Welt noch in Ordnung im Hotel Heiden im Appenzellerland! Die Fussballerinnen des französischen Nationalteams hatten während der Euro in der Schweiz mehrere Wochen im 4-Sterne-Hotel logiert. Und das Haus bis weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Immer wieder haben französische Fernsehteams live aus Heiden AR berichtet. Die Spielerinnen in Social-Media-Posts von den Schönheiten des Appenzellerlands geschwärmt. Ob beim Streicheln von jungen Geisslein oder beim entspannten Spaziergang mit Blick auf den Bodensee. Bessere Werbung gibts nicht.

Ein paar Monate später sind dunkle Wolken aufgezogen über dem modernen Hotel mit seinen 58 Zimmern und Suiten. Grund dafür ist ein abrupter Abgang von Direktorin Beatrice Forster. Sie ist per sofort nicht mehr Chefin im Haus, wie die «Appenzeller Zeitung» berichtet. Das kommt überraschend. Denn das Haus läuft gut, die Belegung ist mit rund 70 Prozent für Ausserrhoder Verhältnisse überdurchschnittlich hoch. Erst im Oktober 2022 hat Forster im Hotel Heiden als Direktorin eingecheckt.

Verwaltungsrat weist Gerüchte zurück

Umso grösser ist nun das Erstaunen über ihren plötzlichen Abgang. Warum es zum Bruch kam und Forster ihren Schreibtisch per sofort räumen musste, bleibt offen. Verwaltungsratspräsident Köbi Frei verweist auf eine Auflösungsvereinbarung, die keine Stellungnahmen zu den Hintergründen erlaube. Offiziell heisst es, die Trennung sei «in gegenseitigem Einvernehmen» erfolgt. Auf der Homepage ist sie bereits nicht mehr aufgeführt.

Vizedirektor Marc Michel und Marketingchefin Miriam Egli führen den Betrieb interimistisch weiter. Laut Frei sei der Ablauf auch über die gut gebuchten Festtage gesichert. Die Direktionsstelle soll mittelfristig neu besetzt werden, sagt er der «Appenzeller Zeitung». Der Verwaltungsrat würdigt Forster als «passionierte Gastgeberin» und dankt ihr für drei Jahre Engagement. Genau diese lobenden Worte machen den Abgang für viele umso unverständlicher. Forster selbst schweigt. Auch das sorgt für Spekulationen im Appenzellerland.

Millionen-Investor übernimmt selbst

Erst vor zwei Wochen sorgte nur 25 Kilometer entfernt in Gonten AI ein überraschender Chefwechsel für Schlagzeilen. Tim-Martin Weber, Direktor des Luxushotels «Appenzeller Huus» in Gonten AI, ist per sofort weg. Besitzer Jan Schoch (45) übernimmt die Geschicke des Resorts mit drei Häusern selbst. 120 Millionen Franken hat der frühere Banker bereits in das Resort investiert. Nun will er «die Rolle als General Manager bis auf Weiteres selbst ausfüllen».

Der Leonteq-Gründer, selbst im Appenzellerland aufgewachsen, ist laut «Bilanz» 100 Millionen Franken schwer. Unter seiner Leitung stehen neu gleich drei Häuser: das «Huus Bären» (3 Sterne), das «Huus Löwen» (4 Sterne) und das neue Aushängeschild «Huus Quell». Das beeindruckt mit seinem Weinkeller und einer Wellnessanlage der Extraklasse. Unterstützt wird Schoch von Webers bisheriger Nummer zwei, Alexa Viola Stoscheck. Sie steigt zur Hoteldirektorin auf. Stoscheck bringt internationale Erfahrung aus Dubai, den Malediven und Hamburg mit.

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