Darum gehts
- Mallorca-Strandpreise steigen stark an, Liegestühle und Aktivitäten werden teurer
- Stadtverwaltung begründet Preiserhöhung mit Inflationsausgleich und geringeren Einnahmen
- Anzahl Liegestühle an der Playa de Palma wird von 6000 auf 4436 reduziert
Das ist ein schwerer Brocken für zukünftige Mallorca-Touristen. Die Stadt Palma hat eine neue Ausschreibung für die Strandkonzessionen veröffentlicht, wie das «Mallorca Magazin» zuerst berichtete. Darin enthalten: Liegestühle, Sonnenschirme und Wasseraktivitäten am Playa de Palma werden im nächsten Sommer um einiges teurer – in gewissen Fällen um ein Vielfaches.
Die klassischen Liegestühle und Sonnenschirme am Strand kosten in Zukunft 10 Euro pro Tag. Ein Paar legt für ein schattiges Plätzli also 30 Euro auf den Tisch. 2019 verlangten die Vermieter noch 18 Euro täglich. Auch vor den Luxus-Liegen macht der Preisschock keinen Halt. Diese gibt es nächsten Sommer für 45 statt 30 Euro, balinesische Betten schlagen neu mit 70 anstatt 45 Euro zu Buche.
Die Gründe
Wer aufs Meer hinaus will, muss ebenfalls tiefer ins Portemonnaie greifen. Das Preisschild für Pedalos steht neu bei 15 Euro, für grössere Modelle bei 25 – nicht mehr nur 7 Euro. Jetskis springen von 30 auf 55 Euro, wer eine Viertelstunde Wasserski fahren möchte, bezahlt statt 25,30 neuerdings 35 Euro.
Wie begründet die Stadtverwaltung den Hammer? Die Steigerungen würden den Anstieg des Verbraucherpreisindexes zwischen 2019 und 2025 berücksichtigen. Dieser liegt bei gut 20 Prozent. Viele Preise steigen allerdings um weit mehr. Zudem hätten die Strandbetreiber zuletzt 20 Prozent weniger Einnahmen gemacht. Zeit also, um nachzujustieren.
Touristen zahlten sowieso weniger
Bereits klar war, dass die Anzahl Liegestühle und Sonnenschirme auf Mallorca reduziert wird. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, das Angebot um 20 Prozent zurückzufahren. An der Playa de Palma sinkt die Zahl von 6000 auf 4436. Bewohnerinnen und Bewohner hatten sich schon lange beschwert. Aufgrund der vielen kostenpflichtigen Liegestühle für Touristen hätten sie keinen Platz mehr, um ihre Strandtücher platzieren zu können.
Im letzten Sommer waren die Mallorca-Touristen aber sowieso weniger bereit, für Liegestühle zu bezahlen. Die verantwortliche Vereinigung Adopuma sprach von einer negativen Bilanz im Juli, die Umsatzzahlen seien im Vergleich zum Vorjahr um einen Fünftel zurückgegangen.
Allgemein hat sich die Tourismusbranche auf Mallorca über sinkende Umsätze und weniger Gäste beschwert. Dazu gehörten Beizer, Tour-Organisatoren, Einzelhändler und Taxifahrer. Die sogenannten Dieseltouristen würden einfach viel herumlaufen, aber nur wenig Geld ausgeben. Die monatelange touristenfeindliche Stimmung der Einheimischen scheint negative Folgen für die mallorquinische Wirtschaft nach sich zu ziehen.