Millionen-Hype um Moonswatch
Swatch bestreitet künstliche Verknappung des Angebots

Ursprünglich sollte die Moonswatch nur eine Ersatz-Uhr für Omega-Kunden sein. Daraus wurde ein Riesen-Erfolg für die Swatch Group. Die Produktion soll demnächst erhöht werden.
Publiziert: 18.01.2023 um 10:53 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2023 um 14:31 Uhr

Die Moonswatch, die die Swatch Group als Gemeinschaftsprodukt ihrer Marken Swatch und Omega vertreibt, ist zweifellos die «Uhr des Jahres 2022». Die elf Armbanduhren umfassende Serie wurde Ende März 2022 lanciert und passierte bereits Ende November desselben Jahres die Marke von einer Million Verkäufen. Das bestätigt Swatch-Chef Nick Hayek in einem Bericht der «NZZ».

Der Hype ist auch jetzt noch nicht verebbt. Noch immer stehen die Menschen Schlange, um eine Moonswatch zu ergattern. Denn online lassen sich die Uhren nicht kaufen – nur in Läden und Boutiquen. Kaum wird bekannt, dass ein Laden wieder eine Lieferung erhalten hat, spricht sich das herum und es bilden sich aufgrund der hohen Nachfrage schnell Warteschlangen.

Swatch kommt kaum mit Produktion nach

Letzteres trägt Swatch auch viel Kritik ein. Der Vorwurf: Swatch halte durch künstliche Verknappung des Angebots den Hype am Leben. Hayek verneint dies. Swatch sei von der extrem hohen Nachfrage überrascht worden.

Warteschlange vor einem Swatch-Store in London: Der Uhrenhersteller beteuert, das Angebot der Moonswatch nicht künstlich zu verknappen.
Foto: AFP
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Die Uhren produziert Swatch in der Schweiz. Die Maschinen in den Produktionsstätten in Bettlach SO und Grenchen SO laufen sprichwörtlich rund um die Uhr. Die Produktion sollte laut Hayek bald auf einen weiteren Standort ausgeweitet werden.

Doch selbst wenn täglich mehr Uhren gefertigt werden, schränkt der Vertrieb über ausgewählte Swatch-Läden die Verkaufsmenge ein. Warum wurde diese Distributionsvariante gewählt? Zum einen, um «Flippern» Einhalt zu bieten. Das sind Personen, die online Uhren nur mit dem Ziel kaufen, diese über andere Plattform überteuert weiterzuverkaufen. Im Laden ist gewährleistet, dass ein Kunde nur eine Uhr pro Person kaufen kann. Zum anderen will Hayek den stationären Handel beleben. So gibt es weltweit auch wieder mehr physische Swatch-Läden, was die Sichtbarkeit der Marke verbessert.

Auch Omega profitiert

Hayek versichert, dass das Zusammengehen von Swatch und Omega nicht einfach den Zweck hatte, die Massen- und die Luxusmarke zusammenzubringen. Ursprünglich sollte eine «Swatch im Omega-Look» gefertigt werden, die man Omega-Kunden als temporären Ersatz geben sollte, während deren Uhr im Service ist. Daraus wurde eine eigene Kollektion.

Omega profitiert trotzdem. Die eigentliche «Monduhr», die Omega Speedmaster Professional, verkauft sich seit der Lancierung der Moonswatch laut Hayek um über 50 Prozent besser. (rae)

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