«Makler-Handwerk auf höchstem Niveau»
Ausgerechnet Luxus-Immobilien sind Ladenhüter – was dahintersteckt

Die zehn teuersten Immobilien der Schweiz sind im Vergleich mit dem Vorjahr teurer geworden. Vier von zehn Villen stehen auch heute noch zum Verkauf. Wie kann das sein? Blick analysiert die exklusive Liste mit einem Immobilienexperten.
Publiziert: 13:56 Uhr
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Aktualisiert: 14:59 Uhr
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Das Königs-Schloss in Meinier GE ist die teuerste Immobilie der Schweiz – mit 55 Millionen Franken.
Foto: Domaine Le Château de Merlinge

Darum gehts

  • Teuerste Immobilien der Schweiz: Schloss in Meinier GE für 55 Millionen
  • Acht der zehn teuersten Objekte liegen in der Genferseeregion
  • Durchschnittspreis der Top-10-Immobilien stieg um 27 Prozent in einem Jahr
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Prunkvolle Empfangssäle, Marmorböden, Infinity-Pool, Panoramablick auf die Alpen und den See oder gleich 48 Hektar Land: Die Top 10 der teuersten Immobilien der Schweiz sind eindrücklich. In der exklusiven Liste, die die Swiss Marketplace Group (SMG) für Blick zusammengestellt hat, finden sich fast durchgehend Objekte mit Superlativen. Den Spitzenplatz nimmt ein Schloss in Meinier GE ein, das für 55 Millionen Franken angeboten wird – ein neuer Rekordwert.

Ein Blick auf die Preis-Entwicklung zeigt: Der Durchschnittspreis der zehn teuersten Immobilien der Schweiz ist innert Jahresfrist um rund 27 Prozent gestiegen. Beim Preis pro Quadratmeter Wohnfläche fällt der Zuwachs mit 7 Prozent moderater aus.

Luxus-Immobilien haben es auf dem Markt schwer

«Der Anstieg des Durchschnittspreises um rund ein Viertel verdeutlicht, dass hochwertige Liegenschaften in der Schweiz weiterhin gefragt sind und ihren Preis haben – gerade in etablierten Premiumlagen», sagt Martin Waeber (54), Managing Director Real Estate und Immobilienexperte bei SMG, zu Blick.

Trotz steigender Preise sind viele dieser Traumvillen bislang nicht verkauft worden. Sechs der zehn teuersten Immobilien, die 2024 auf der Top-10-Liste standen, sind auch heute noch verfügbar. Vier von ihnen sind sogar erneut im aktuellen Ranking enthalten – obwohl die Preisschwelle in diesem Jahr noch höher liegt.

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«Es bedarf Makler-Handwerk auf höchstem Niveau»

Das zeigt: Der Verkauf im obersten Luxussegment ist ein langwieriges Unterfangen. Die Zielgruppe ist extrem klein, der Käuferkreis international, anspruchsvoll und oft auf der Suche nach einem Unikat. Dieses soll nicht nur durch Lage und Ausstattung überzeugen, sondern auch noch emotional ansprechen. Hinzu kommt: Die Schweiz mag als sicherer und steuerlich attraktiver Standort gelten, doch Aufenthalts- und Visabestimmungen oder die regionale Konzentration auf Genf und das Tessin schränken die Nachfrage zusätzlich ein.

«Bis die perfekte Käuferschaft gefunden ist, dauert es oftmals etwas länger», sagt Immobilienexperte Waeber. «Hierzu bedarf es dann Makler-Handwerk auf höchstem Niveau.»

Regionale Unterschiede

Die regionale Verteilung fällt bei den Top-Immobilien des Landes eindeutig aus: Acht der zehn teuersten Objekte liegen in der Genferseeregion, zwei im Tessin. «Die Auswertung von ImmoScout24 zeigt eindrücklich, wie stark sich der Markt für exklusive Wohnimmobilien in der Schweiz weiterhin in der Genferseeregion abspielt», sagt Waeber. Dass das teuerste Objekt der Schweiz ebenfalls dort liegt, ist also kein Zufall.

Bei einer Ausweitung der Top 10 auf die teuersten 15 Immobilien der Schweiz würden neben der Genferseeregion und dem Tessin immerhin zwei Chalets in Verbier VS hinzukommen. Das erste Objekt in der Deutschweiz würde sich erst in den Top 25 finden lassen: der Polo Park & Country Club Zürich (17,5 Millionen Franken).

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