Darum gehts
- Luxusresort Bürgenstock: Verkauf von Wohnungen könnte bald möglich sein
- Streitigkeiten um Lex Koller erschwerten bisher den Verkauf
- Servicepauschale für Wohnungen: 900 bis 2000 Franken monatlich
Hoch über dem Vierwaldstättersee thront das Luxusresort Bürgenstock: drei Hotels, noch mehr Restaurants und 67 Wohnungen und -villen. Gehören tut der Komplex dem katarischen Staatsfonds. Doch das Luxusresort hat ein Problem: Denn auch sieben Jahre nach der Eröffnung haben die Katari immer noch keinen einzigen Käufer für eine der Wohnungen gefunden.
Das könnte sich jetzt aber bald ändern, wie «Zentralplus» berichtet. Bisher machten nämlich Streitigkeiten um die sogenannte Lex Koller einen Verkauf schwierig. Das Gesetz schränkt den Kauf von Immobilien durch Ausländer stark ein – zum Schutz vor dem Ausverkauf der Heimat. Das Bürgenstockresort gilt als Betriebsstätte als Ausnahme.
Bundesamt verliert
Sie bietet nämlich Services an – auch für die Luxusappartements. 2010 bewilligten die Nidwaldner Behörden erstmals die Ausnahme der Lex Koller. Als die Katari später Küchen in die Wohnungen einbauten, forderte der Kanton dann aber, dass Bewohner eine monatliche Servicepauschale von 900 bis 2000 Franken bezahlen müssen. Aus bedienten Appartements würden sonst quasi Ferienwohnungen.
Für das Bundesamt für Justiz war das zu viel des Guten. Sie ziehen die Küchen-Saga erst vor das Nidwaldner Verwaltungsgericht und erhielten teils recht: Küchen seien okay, doch die Pauschale müsse höher ausfallen.
Das Bundesamt gab sich damit nicht zufrieden und ging bis vor Bundesgericht, damit die Kataris die Lex Koller nicht ohne Hindernisse umgehen können. Nun wurde das Urteil veröffentlicht. Die obersten Richter in Lausanne gehen nicht auf die Beschwerde ein, das Bundesamt verliert. Nach jahrelangem Ringen gilt der frühere Entscheid des Nidwaldner Gerichts jetzt definitiv.
Auf eine «Zentralplus»-Anfrage teilte das Bürgenstockresort mit, dass man die Situation aufgrund des Urteils «neu analysieren» werde. Gut möglich, dass der katarische Staatsfonds bald Abnehmer für die Ladenhüter findet – sehr wahrscheinlich aus dem Ausland.