Darum gehts
- MSC übernimmt Hirslanden, die grösste Privatklinikgruppe der Schweiz
- Diego Aponte gilt als Wegbereiter für 15 Prozent Zoll auf US-Exporte
- Hirslanden beschäftigt 11’000 Mitarbeitende und arbeitet mit über 2500 Ärzten zusammen
Diego Aponte (53) gilt als Kopf hinter dem Treffen des «Team Switzerland» mit Donald Trump (79) im Oval Office. Und damit als einer der Wegbereiter für die tieferen Zölle von 15 Prozent auf Exporte in die USA. Er ist ein Spross der schwerreichen Familie Aponte aus Genf und Präsident der Mediterranean Shipping Company (MSC), der weltweit grössten Reederei für Containerschiffe und Nummer vier im Kreuzfahrtgeschäft.
Mit einem Vermögen von 24 bis 25 Milliarden Franken liegt die italienische Familie zudem auf Platz vier des Rankings der 300 Reichsten der «Bilanz». Sie gilt als äusserst verschwiegen. Nur selten gelangen Details zu ihren Aktivitäten abseits des Reederei-Business an die Öffentlichkeit. Zuletzt stand Alexa Aponte (50) in den Schlagzeilen: Die jüngere Schwester von Diego Aponte wurde im Oktober in den Verwaltungsrat von Rolex gewählt, wie die «Handelszeitung» zuerst berichtete.
Mediclinic wird aufgeteilt
Jetzt wird ein neues Investment bekannt. Der Genfer Reederei-Riese übernimmt Hirslanden, die grösste Privatklinikgruppe der Schweiz. Dies hat das Wirtschaftsportal «L’Agefi» zuerst berichtet, das sich dabei auf eine interne Mitteilung sowie auf eine Börsenmeldung aus Südafrika beruft.
Derzeit gehört Hirslanden zum internationalen Mediclinic-Konzern. Dieser wiederum hat zwei bekannte Besitzer: die Rupert-Holding Remgro des südafrikanisch-schweizerischen Milliardärs Johann Rupert (75) – und eben MSC. Erst 2022 haben die beiden Partner Mediclinic für 4,3 Milliarden Franken übernommen.
Nun planen die Schwergewichte eine globale Neuordnung und teilen Mediclinic auf – MSC übernimmt die Schweizer Hirslanden-Gruppe, Remgro erhält im Gegenzug die südafrikanischen Kliniken. Sie wollen die Aktivitäten klar nach Heimatmärkten trennen. Mit anderen Worten: Die Hirslanden-Klinik wird künftig von der Familie Aponte geführt. Ob der Sitz der Hirslanden in Zürich bleibt oder nach Genf verlegt wird, ist noch nicht bekannt.
11’000 Angestellte, 2500 Ärzte
Kommt es im Zuge der Übernahme zu einem Jobabbau? Und was heisst das für die Patientinnen und Patienten? Die Verantwortlichen betonen, man habe «die Interessen der Mitarbeiter sorgfältig berücksichtigt» und garantiere «Kontinuität und Stabilität» für Belegschaft und Patienten. Hirslanden ist ein Gigant des Schweizer Gesundheitswesens, sie beschäftigt in der Schweiz 11’000 Angestellte und arbeitet mit über 2500 Ärzten zusammen.
Finanziell präsentiert sich die Spitalgruppe topfit: Im ersten Halbjahr erzielte Hirslanden 930 Millionen Franken Umsatz, der Gewinn kletterte leicht auf 122 Millionen Franken. Zum Netzwerk gehören 16 Kliniken in 9 Kantonen, dazu OP-Zentren, Radiologie- und Radiotherapieinstitute. Die Verträge sollen im ersten Quartal 2026 unterzeichnet werden – die vollständige Übergabe erfolgt gemäss Plan bis Ende 2026.