Darum gehts
- Drei Gemeinden lehnten neue Leistungsvereinbarung für Spital ab
- Spitalbetreiber SGO plant Nachlassstundung aufgrund finanzieller Schwierigkeiten
- Elf Gemeinden waren an der Abstimmung beteiligt, fünf stimmten dafür
Mit dem Nein vom Dienstagabend der drei Gemeinden ist die Vorlage bereits definitiv vom Tisch. Für eine neue Leistungsvereinbarung hätte es ein Ja aus jeder der elf Standortgemeinden (Bever, Celerina/Schlarigna, La Punt Chamues-ch, Madulain, Pontresina, Samedan, S-chanf, Sils i.E./Segl, Silvaplana, St. Moritz und Zuoz) gebraucht.
«Wir müssen uns fragen: Reparieren wir Altes, oder schaffen wir Neues?», sagte der Zuozer Gemeindepräsident Romeo Cusini (FDP) am Dienstagabend. Der Kredit stand in der Kritik, weil die spitalbetreibende Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin (SGO) in den Augen vieler Stimmberechtigen zu wenig transparent über die Verwendung des Geldes informierte.
Doch der Kredit hatte auch Zuspruch. Die Gemeinden Bever, Celerina, Pontresina, Scanf und Sils sagten teilweise deutlich Ja zu den hohen Mehrausgaben. Ihr Ja hat nun aber keinen Einfluss mehr.
Dies sei ein schwerer Moment, sagte Selina Nicolay, SGO-Stiftungsratspräsidentin und Gemeindepräsidentin von Bever, nach Bekanntwerden des Resultats. Der neue Leistungsauftrag kommt nicht zustande, die Betreiberin des zweitgrössten Spitals in Graubünden wird voraussichtlich eine Nachlassstundung beantragen. Diese wurde bereits vor der Abstimmung wegen der kritischen Ausgangslage vorbereitet.