Hunderte Hektar Wald bereits zerstört
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Grossbrand in Südfrankreich:Hunderte Hektar Wald bereits zerstört

Grosse Übersicht
In diesen Ferienländern ist die Waldbrandgefahr besonders gross

Immer wieder legen hochsommerliche Waldbrände Traumziele in Europa lahm – doch es gibt risikoarme Alternativen. Blick zeigt, wo es diesen Sommer brenzlig wird und wo die Chancen für brandfreie Ferien besonders gut stehen.
Publiziert: 00:48 Uhr
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Aktualisiert: 07:53 Uhr
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An der kroatischen Adria brannte es vor wenigen Wochen lichterloh. Zahlreiche Touristen und Einheimische mussten evakuiert werden.
Foto: imago/Pixsell

Darum gehts

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Nathalie BennRedaktorin Wirtschaft

In Europa wüten jedes Jahr Tausende Waldbrände. Zuletzt legten Feuer im Norden Spaniens und in Südfrankreich Teile des öffentlichen Lebens lahm – der Flughafen in Marseille (F) musste am Dienstag den Betrieb einstellen.

In Griechenland tobten vergangenen Monat auf den Ferieninseln Chios und Kreta und südlich der Hauptstadt Athen üble Brände. Auch an der kroatischen Adriaküste auf der Höhe von Split mussten zahlreiche Einheimische und Touristen wegen eines Waldbrands evakuiert werden. Genauso in den türkischen Regionen Izmir und Hatay.

Im weiteren Verlauf des Sommers dürfte sich der Rauch kaum von Europas Himmel verziehen. Die Bilder verunsichern gerade Touristinnen und Touristen oft. Wer also einen Waldbrand während der Sommerferien ausschliessen möchte, sollte auf risikoarme Reiseziele setzen. Blick hat die Übersicht.

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In der Nähe Athens in Griechenland ist Ende Juni ein Waldbrand ausgebrochen. Zahlreiche Menschen mussten evakuiert werden.
Foto: IMAGO

Die Hochrisiko-Regionen

Im Europa-Vergleich sticht ein Land besonders hervor: Portugal. Vergangenes Jahr brannte dort eine Fläche von rund 143'000 Hektaren ab – umgerechnet sind das mehr als 200'000 Fussballfelder. Als besonders riskant stuft das Europäische Waldbrandinformationssystem (EFFIS) die nördliche und zentrale Region des Landes ein. Bisher blieb Portugal von grösseren Bränden verschont.

Auch die Balkanregion in Südosteuropa hat zunehmend mit Trockenheit und Bränden zu kämpfen. Insbesondere Teile Bulgariens, Serbiens und Kroatiens, so das EFFIS. Nordmazedonien hat aufgrund der Waldbrandgefahr strenge Zugangsbeschränkungen für seine Wälder erlassen: Vom 1. Juli bis am 31. August dürfen Waldgebiete nur noch mit Genehmigung betreten werden – bei Nichteinhaltung droht eine Busse von bis zu 2000 Euro.

Spanien knackt diesen Sommer Temperaturrekorde. Während der Hitzewelle Anfang Juli wurden in Barcelona und im südspanischen Huelva 46 Grad gemessen. Als besonders brandgefährdet gelten nebst der autonomen Gemeinschaft Madrid die beliebte Ferienregion Valencia, die balearischen Inseln Mallorca, Menorca und Ibiza sowie Formentera und Galicien.

Türkische Wetter- und Forstdienste stufen das Brandrisiko in der Provinz Izmir und Umgebung derzeit als besonders hoch ein. Die starken Winde in der Region können selbst kleinste Brandherde jederzeit wieder in einen Grossbrand verwandeln, warnt die Feuerwehr.

In Griechenland ist das Risiko in den Regionen um Athen, auf den Inseln in der nördlichen und südlichen Ägäis sowie auf Kreta hoch. Die Griechen haben aber vorgesorgt: In der diesjährigen Waldbrandsaison werden insgesamt 28'000 Feuerwehrkräfte mobilisiert.

In Frankreich hat der Wetterdienst Météo-France am 1. Juli für 16 der insgesamt 96 Départements – einschliesslich der Millionenmetropole Paris – die höchste Warnstufe ausgerufen. Gemäss den französischen Behörden ist die Waldbrandgefahr in den Regionen Provence-Alpes, Okzitanien und im Westen rund um Nouvelle-Aquitaine besonders hoch. Tendenziell niedriger ist das Risiko in Regionen am Ärmelkanal sowie an der Grenze zu Belgien und Deutschland.

Am höchsten ist die Gefahr in Italien generell in Kalabrien, Apulien und Sizilien. Auch in Zentralitalien einschliesslich der Toskana erwartet das EFFIS in der kommenden Woche hohe bis sehr hohe Waldbrandgefahr. Norditalien weist derweil ein moderates Risiko auf.

In den rot eingefärbten Gebieten ist das Risiko für Schäden an Mensch und Umwelt durch Waldbrände am höchsten. Je dichter das Rot, desto grösser das Risiko.
Foto: Screenshot EFFIS Wildfire Risk Viewer

Die Tiefrisiko-Regionen

Wer das Risiko von Waldbränden minimieren will, dem bleiben eine Reihe von Destinationen, die ein tiefes Waldbrand-Risiko aufweisen. Besonders bei Wanderferien ist man tendenziell auf der sicheren Seite.

Gemäss dem Bundesamt für Umwelt ist die hiesige Waldbrandgefahr in weiten Teilen des Landes gering bis mässig, insbesondere im Alpenraum. Das gilt nicht nur für die Schweiz: Auch die österreichische Alpenregion, Norditalien und Slowenien stufen Klima-Experten als Tiefrisiko-Gebiete ein.

In den Wäldern Skandinaviens – sprich Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark – und Islands ist das Risiko eines Waldbrandes ebenfalls tiefer. Trotzdem sollten Touristen auch dort vor- und umsichtig sein: Gemäss EFFIS sind rund 96 Prozent aller Waldbrände menschengemacht. Als tief wird die Waldbrandgefahr auch im Vereinigten Königreich und Irland eingestuft.

In den grün eingefärbten Gebieten ist das Risiko für Schäden an Mensch und Umwelt durch Waldbrände am geringsten.
Foto: Screenshot EFFIS Wildfire Risk Viewer
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