Darum gehts
- Malta stoppt Buchungssystem für Blue Lagoon nach Gerichtsbeschluss
- Bootsbetreiber fühlten sich benachteiligt und reichten Beschwerde ein
- Besucherobergrenze von 5000 Personen pro Zeitfenster wurde vorübergehend aufgehoben
Die Regierung von Malta hat gegen zu viele Touristen an einem der beliebtesten Ferienorte der Mittelmeerinsel durchgegriffen. Ziemlich zügig. Und recht konsequent. Doch das ist jetzt nach hinten losgegangen. Denn ein Gericht hat das Buchungssystem für die Blue Lagoon kassiert, mit der die Besucheranzahl für den Sandstrand auf der maltesischen Mini-Insel Comino beschränkt werden sollte, wie das Reiseportal Travelnews berichtet.
Bloss zwei Tage lang war das am 1. Mai eingeführte digitale Reservierungssystem in Kraft, bis ein Gerichtsbeschluss dieses wieder aussetzen liess. Die maltesischen Behörden wollten damit die Besucheranzahl bei der Blue Lagoon regulieren. Denn der malerische Strand mit türkisblauem Wasser und weisser Felsküste im Hintergrund ist mittlerweile ein Mahnmal des Massentourismus. Zehntausende Gäste zieht er in der Ferienhochphase täglich an. Die Konsequenz: Die Besucher müssen sich mit überfüllten Booten, zu wenigen Toiletten, wenig Schatten und allgemein fehlender Infrastruktur herumschlagen.
Bootsbetreiber reichten Beschwerde ein
Die Massnahme kam offenbar nicht bei allen gut an. Konkret sah das System für die Blue Lagoon drei Zeitfenster pro Tag vor, während denen jeweils maximal 5000 Strandbesucher zugelassen sind. Über das Registrierungssystem konnten Besucher einen QR-Code als Zutrittsticket einholen. Das Gericht hat das System nun wegen einer Beschwerde von Bootsbetreibern gestoppt, wie die «Times of Malta» schreibt. Diese fühlen sich durch die neuen Regeln benachteiligt.
Zum Verhängnis wurde den Behörden, dass sie nur zwei Monate zuwarteten, bis sie die Besucherobergrenze und das Buchungssystem einführten. Für betroffene Tourismusunternehmen war das offenbar zu wenig Zeit, um sich auf die Änderungen einzustellen. Die Registrierung ist nun so lange ausgesetzt, bis eine detaillierte Anhörung stattfinden kann. Die Behörden sind aber weiter bestrebt, den Massentourismus bei der Blue Lagoon einzudämmen.