Darum gehts
- Nordkoreas Hacker stehlen 2025 Rekordmenge an Kryptowährungen
- Neue Strategie: Weniger, aber grössere und besser vorbereitete Angriffe
- Seit 2017 summiert sich die Beute auf 6,75 Milliarden Dollar
Nordkoreas Hacker haben einen richtig guten Job gemacht – mit sehr fiesen Methoden! 2025 ist für Machthaber Kim Jong Un (41) ein neues Rekordjahr: Kriminelle Cybergruppen, die dem Diktator zugerechnet werden, haben seit Januar mehr als 2,02 Milliarden Dollar in Kryptowährungen gestohlen. Das zeigt eine neue Analyse der Blockchain-Firma Chainalysis, über unter anderem Yahoo Finance berichtet hat.
Damit haben nordkoreanische Cyberkrieger über 50 Prozent mehr Beute gemacht als im Vorjahr – und untermalen ihre internationale Vormachtstellung. Insgesamt wurden 2025 rund 3,4 Milliarden Dollar aus Krypto-Diensten abgezweigt – der Löwenanteil davon floss nach Pjöngjang. Nordkoreas Hacker stehen hinter 59 Prozent aller weltweit gestohlenen Kryptowährungen. Seit 2017 summiert sich die Beute des nordkoreanischen Regimes auf 6,75 Milliarden Dollar.
Neue Strategie zahlt sich aus
Im Zentrum steht die berüchtigte Lazarus-Gruppe, die dem nordkoreanischen Militärgeheimdienst zugerechnet wird. Ihr spektakulärster Coup: der Angriff auf die Kryptobörse Bybit im Februar. Dabei verschwanden 401’000 Ether im Wert von 1,5 Milliarden Dollar. Das ist der grösste Krypto-Diebstahl der Geschichte.
Spannend: Nordkorea erzielte diesen unrühmlichen Krypto-Rekord mit 74 Prozent weniger Angriffen als noch im Jahr zuvor. Die neue Strategie geht voll auf. Statt vieler kleiner Hacks setzen die Täter auf wenige, aber perfekt vorbereitete Grossangriffe. Die Folge: Die drei grössten Fälle machten 69 Prozent der gesamten Schäden aus.
Fiese Bewerbungen haben Erfolg
Besonders perfide – und für Kim Jong Uns Cyberkrieger entsprechend einträglich – ist die neue Methode der Infiltration von Krypto-Firmen. Börsen wie Binance berichten, dass sich täglich Dutzende nordkoreanische IT-Spezialisten bewerben. Teils mit KI-generierten Gesichtern und verzerrten Stimmen. Gelingt der Einstieg, erhalten sie interne Zugriffsrechte und schlagen dann gnadenlos von innen zu.
Für Experten und US-Geheimdienste ist klar, was mit den Einkünften aus den Krypto-Hacks passiert: Das Geld fliesst direkt in Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm. Das US-Finanzministerium reagierte zuletzt mit neuen Sanktionen gegen Helfernetzwerke. Mit nur mässigem Erfolg. Kim Jong Un unternimmt alles, damit eine seiner wichtigsten Einnahmequellen nicht versiegt.