Darum gehts
- Trump will Quartalszahlen abschaffen, um Unternehmen langfristiger zu führen
- Warren Buffett unterstützt die Idee seit Jahren
- Kritiker befürchten weniger Transparenz und mehr Marktschwankungen
Donald Trump (79) versetzt die Wall Street in Aufregung. Der US-Präsident will die Quartalszahlen killen! Am Montag forderte er, dass börsenkotierte US-Unternehmen ihre Ergebnisse künftig nur noch halbjährlich statt vierteljährlich veröffentlichen sollen. Stimmt die mächtige Börsenaufsicht SEC dem Ansinnen Trumps zu, wäre das ein radikaler Bruch mit einer Praxis, die seit 1970 gilt.
«Das spart Geld und gibt den Managern Zeit, ihre Firmen richtig zu führen», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Und führt aus: «China plant seine Unternehmen auf 50 oder 100 Jahre hinaus. Wir aber führen unsere Firmen von Quartal zu Quartal.» Trump kommt zum Schluss: «Das ist nicht gut!»
Warren Buffet fordert Abschaffung schon lange
Schon in seiner ersten Amtszeit hatte er denselben Vorstoss unternommen, allerdings erfolglos. Der Widerstand auf Investorenseite war zu gross. Nun versucht er es erneut. Die Idee stammt aber nicht von Trump. Und sie ist auch nicht neu. Investoren-Legende Warren Buffett (95) zum Beispiel argumentiert schon seit Jahren, dass die schnelle Jagd auf Quartalsziele bloss kurzfristiges Denken fördere. Statt langfristige Strategien zu verfolgen, würden Manager Entscheidungen treffen, nur um die nächsten Zahlen aufzuhübschen.
Doch es gibt auch warnende Stimmen. Kritiker fürchten weniger Transparenz und mehr Marktschwankungen. Und warnen, dass US-Aktien an Attraktivität einbüssen werden. Investoren weltweit würden sich auf die regelmässige und detaillierte Informationsflut aus den USA verlassen. Wie sie auf Trumps Börsenrevolution reagieren würden, ist offen. Auch die US-Börsenaufsicht hat sich noch nicht offiziell geäussert.